Künstliche Intelligenz aktueller Stand und Zukunftsaussichten

Am 20. April 2024 fand im Hotel Unione in Bellinzona die ordentliche Generalversammlung der OG Ticino statt.

Präsident Rudi Belotti präsentierte den Bericht 2023, die Finanzlage und die Perspektiven für 2024. Am Ende der Generalversammlung konnten die 33 Anwesenden den Vortrag von Prof. Luca Gambardella über künstliche Intelligenz (KI opder AI) verfolgen. Er erklärte die Geschichte und die Entwicklung dieser Technologie, erläuterte den aktuellen Stand und die Zukunftsaussichten. Zusätzlich hob er den wichtigen Beitrag der Arbeiten, die im Umfeld von künstlicher Intelligenz im Tessin am Istituto Dalle Molle di Studi sull’Intelligenza Artificiale (IDSIA) geleistet wurden, hervor.

Einige Meilensteine

Im Jahr 2012 begann sich der Begriff KI (künstliche Intelligenz) aus dem akademischen Bereich zu verbreiten und kam 2022, mit dem Aufkommen von ChatGPT, in die breite Öffentlichkeit. Es wird darüber in den Medien diskutiert und die Investitionen in KI erreichten im Jahr 2023 ein Rekordniveau.

Doch die Anfänge der KI sind tiefer verwurzelt: Bereits 1950 führte der englische Mathematiker Alan Turing (1912-1954) einen Test ein, um festzustellen, ob eine Maschine intelligent ist oder nicht. Ein Test, den bisher noch keine Maschine bestanden hat.

Im Tessin wurde bereits 1988 das Istituto Dalle Molle di Studi sull’Intelligenza Artificiale (IDSIA) auf Initiative des italienischen Philanthropen Angelo Dalle Molle (1908-2002) gegründet. Seit 2000 ist dieses Institut in die Università della Svizzera Italiana (USI) eingegliedert.

Anwendungsgebiete

Die Anwendungsmöglichkeiten von KI sind vielfältig und reichen von der Datenanalyse über Robotik bis hin zur Generierung neuer Inhalte. KI ermöglicht es, einen schlafenden Fahrer zu erkennen, Objekte zu unterscheiden oder sogar Krebszellen zu identifizieren. KI wird auch von Programmierern eingesetzt, um neuen Code für Computerlösungen zu schreiben, Texte zu Übersetzen oder Daten zu klassifizieren. Lösungen wie ChatGPT oder Ähnliches ermöglichen neue Arten von Mensch-Maschine-Schnittstellen, die auf natürlicher Sprache basieren. Generative KI-Lösungen erlauben heutzutage Bilder, Videos oder Musik zu produzieren und so setzen sie neue technologische Grenzen und ermöglichen eine Vielzahl neuer Anwendungen.

Was sind die aktuellen und künftigen Herausforderungen?

Bei der Entwicklung und Anwendung KI-gestützter Technologien sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Ein zentrales Thema wird sein, wie diese Technologien unter Einhaltung der Vertraulichkeits- und Compliance-Auflagen der verschiedenen Anwendungsbereiche eingesetzt werden können. Der Datenschutz und die Herkunft der Daten sowie die Quellenangabe sind wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Die Datenverarbeitung durch eine Maschine wird nicht von subjektiven Aspekten beeinflusst, man soll aber sicherstellen, dass das Training der Maschine mit angemessen Qualität durchgeführt wurde. Andernfalls könnte es zu Verzerrungen kommen, die von den Training Daten stammen.

Weitere Fragen stammen aus der Einbindung von KI-Technologie in die Entscheidungsfindung und die Festlegung, welche Aufsichtsebene angemessen ist, um eine gute Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten.

Wenn wir uns mit Fragen der Intelligenz befassen, stellen sich ethische Fragen. Was ist richtig oder falsch? Wie geht man mit der Verantwortung um, wenn etwas schief geht? Oder man fragt sich, ob KI-Technologien auch ein künstliches Bewusstsein schaffen können.

Angesichts der unzähligen Fragen und Möglichkeiten, die sich rund um die Welt der KI-Technologien drehen, wird es noch für eine lange Zeit ein Diskussions- und Forschungsthema sein.

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert