Discovering Monte San Giorgio and its geology
Chapter Ticino Alumni
Monte San Giorgio represents a unique geological area. Its Middle Triassic fossils are world famous for being very well preserved. Chapter Ticino Alumni set out on September 4 to learn more about the UNESCO World Heritage Site.
This article is not translated. Please refer to the German version below.
Am 4. September trafen wir in Meride den ETH Alumnus Markus Felber (Dr. sc. nat. ETH). Er kennt die Region seit seiner Kindheit und als Geologe hat er sie lebenslang studiert. Er kennt somit alle Besonderheiten dieses Gebiets. Zusammen mit Prof. Andrea Tintori von der Università degli Studi di Milano hat Dr. Felber die Bewerbung für die Aufnahme vom Monte San Giorgio ins UNESCO Weltkulturerbeliste geleitet. Dr. Felber hat uns dann auf die Entdeckung der Geologie des Monte San Giorgio geführt. Mit einigen Autos sind wir nach Serpiano gefahren. Von dort kehrten wir zu Fuss über den etwa vier Kilometer langen Waldweg zurück nach Meride.
Vor einige Jahren hatten wir bereits das Fossilienmuseum in Meride besucht, mit diesem Ausflug konnten wir nun unsere Kenntnisse auf dem Gelände erweitern.
Fossilreiche Schichten aus der Mittleren Trias
Der Monte San Giorgio besteht aus einem Sockel aus Vulkangestein, der von Dolomit- und Kalksteinschichten überlagert wird. Diese Gesteinsschichten stammen aus einem marinen Umfeld des Mittleren Trias. Das Besondere am Monte San Giorgio ist, dass er sieben Schichten aus verschiedenen Perioden aufweist. Diese Schichten sind wie Fotografien verschiedener geologischer Perioden, die viel interessantes Material zum Studieren anbieten.
Stellen wir uns vor, dass wir uns vor ungefähr 230 bis 240 Millionen Jahren in der Nähe des Äquators in einer subtropischen Zone befinden. Das Gebiet des Monte San Giorgio liegt in einem ruhigen, geschlossenen und wahrscheinlich flachen Meer. Der fehlende Sauerstoffaustausch am Boden und die daraus resultierende Abwesenheit einer Fauna, die die Überreste zerstört hätte, haben dazu geführt, dass die Fossilien des Monte San Giorgio sehr gut erhalten sind.
Der Monte San Giorgio bietet deswegen eine aussergewöhnliche Fossilienfauna, die das internationale Interesse weckt. Man findet perfekte Fossilien, gross und vollständig, die in derselben Position erhalten sind, in der sie vor Millionen von Jahren abgelagert wurden. Bevor die Fossilien in einem Museum jedoch ausgestellt werden, kann die Aufbereitung mehrere Jahre dauern. Zu den wissenschaftlichen Namen von einigen Fossilien, die in diesem Gebiet geborgen werden konnten, gehören Ticinosuchus, Ceresiosaurus, Serpianosaurus, Besanosaurus oder Meridensia.
Geologischen Ausgrabungen
Die geologischen Ausgrabungen in der Region begannen um 1850 und wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fortgesetzt. Die archäologischen Ausgrabungen fanden zunächst in Bergwerken und später in Steinbrüchen im Freien statt. Die Bergwerke und Steinbrüche in der Region dienten auch der Suche nach Rohstoffen wie Baryt, Fluorit, Blei, Silber, Vanadium und anderen Mineralien.
Industrielle und medizinische Anwendungen
Bevor wir in Meride ankamen, hatten wir bei der ehemaligen Spinirolo-Fabrik, in der bis in die 1960er Jahre Ichthyol, oder Saurole, hergestellt wurde, einen Halt eingelegt. Bei Ichthyol handelt es sich um eine Substanz, die in der Medizin zur Herstellung von Bituminalsalbe verwendet und auch von der Schweizer Armee genutzt wurde. Die Fossiliensalbe wurde durch Destillation des in den Steinbrüchen des Monte San Giorgio gewonnenen bituminösen Schiefers hergestellt und zur Behandlung von Hautentzündungen verwendet.
Am Ende des Ausflugs holten wir die Autos ab und fuhren nach Tremona, wo wir ein typisches Abendessen im Grotto Grassi genossen. Diese Veranstaltung ermöglichte uns durch eine Wanderung in der Region des Monte San Giorgio, die Geologie dieses Ortes besser kennenzulernen. In nur wenige Stunden konnten wir uns eine imaginäre Zeitreise durch 240 Millionen Jahre leisten.
Weitere Informationen:
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