Regulars’ table in November
Chapter Luxembourg Alumni
Thirteen alumni attended the invitation of Chapter Luxembourg to the regular haunt "Brasserie du Kirchberg» on 4 November 2021.
This article is not translated. Please refer to the German version below.
Lücke im ETH Archiv „RESEARCH COLLECTION“: gefüllt
Jos Lahr (Elektrotechnik 1968, Prof. Dr. an der Uni Luxemburg i.R.) berichtete, dass er sich an einen Vortrag erinnerte, der 1961 vor Ingenieuren und Mitglieder der GEP Luxemburg gehalten worden war. Der Vortrag fand seinen Niederschlag in einem Artikel der „Revue technique“ . Der Titel lautete "Der Einsatz von elektronischen Rechenmaschinen in Wissenschaft und Technik", verfasst von Theo Ginsburg. (Assistent von Prof. E. Stiefel). Im Vortrag ging es um den Computer ERMETH, entwickelt von ETH Professor E. Stiefel.
In den 50er Jahren bauten die Universitäten ihre Computer noch selbst.
ERMETH ging 1956 in Betrieb. ZUSE Z3, der erste funktionsfähige Digitalrechner weltweit, 1941 von Konrad Zuse im binären Modus entwickelt, konnte fünf Multiplikationen pro Sekunde rechnen. ERMETH erledigte siebzig mathematische Operationen pro Sekunde. Und 1961 war eine Million Multiplikationen pro Sekunde möglich.
Im Vortrag werden allen ETH Alumni geläufigen mathematische Operationen wie Iterationen und die Monte Carlo Methode erwähnt .
Der Vortrag endet in einer Beschreibung der von ERMETH errechneten Flugbahn eines Satelliten, der auf dem Mond landet, sowie der Flugbahn eines Satelliten um den Mond.
Jos schickte den Bericht nach Zürich. Prof. ETH. em. Herbert Bruderer veranlasste daraufhin, den Artikel in die ETH Research Collection und den Fonds Stiefel aufzunehmen.
Eine Lücke in den Archiven der ETH RESEARCH COLLECTION konnte geschlossen werden.
Zur Erinnerung: Der erste künstliche Satellit, Sputnik, wurde 1957 ins Weltall geschossen. Der Russe Juri Gargarin war 1961 der erste Mensch im Weltall. Dies war der Auslöser für Präsident Kennedy, die Summen für die Forschung freizugeben. 1969 betrat der erste Mensch den Mond.
Ein anderer Alumnus, Carlo Heintz, hatte mitgekriegt, dass Jos einen Bericht über den ERMETH nach Zürich geschickt hatte. Carlo konnte ebenfalls etwas zu dem ERMETH Computer besteuern. Carlo hatte die letzte Seite des Vertrages mitgebracht, der von Professor Stiefel und Zuse am 6. September 1949 in Zürich unterschrieben worden war. Viele Einzelheiten wurden schriftlich festgehalten, unter anderem, dass eine Abnahme der Zuse Maschine am Standort in Deutschland von den zwei Assistenten Hainz Rutishauser und Ambros Speiser der ETH durchgeführt wurde. Professor Stiefel mietete 1950 für fünf Jahre den damals einzigen in Kontinentaleuropa existierenden Digitalrechner, die 1945 von Konrad Zuse fertiggestellte Rechenmaschine Zuse Z4, um schon während der Bauzeit der ERMETH Erfahrungen mit einem Rechenautomaten sammeln zu können.
Lücke in Akademikerköpfen: gefüllt
Jos Lahr hatte das Buch „Globi und die verrückte Maschine“ (Globi Verlag, 2017) mitgebracht. Globi, Finder eines Geldbeutels in Zürich, gibt einer Dame ihr verlorenes Portemonnaie zurück. Finderlohn: Die Dame, Professorin an der ETH, nimmt Globi auf eine Führung in ihr Labor in der ETH mit.
Mit Interesse wurde das Buch von allen anwesenden Alumni in Augenschein genommen.
Interessantes aus dem Berufsleben
Marcel Goeres (Chemie-Ingenieur, 1965), genannt Mally, erzählte aus seinem ereignisreichen Berufsleben. Nach einem abgebrochenen Studium des Maschinenbaus an der ETH hatte er das Glück, Henry J Leir kennenzulernen.
Henry J Leir war ein bedeutender Geschäftsmann, der schon vor dem Krieg weltweit mit Rohstoffen handelte. Mit Hilfe von Luxemburgern war es ihm gelungen, kurz vor Kriegsbeginn nach Amerika zu fliehen. Nach dem Krieg kehrte er nach Luxemburg zurück. Für seine Verdienste der industriellen Entwicklung in Luxemburg wurden ihm hohe Auszeichnungen verliehen.
Die Arbeit bei Henry J Leir weckte bei Marcel das Interesse für Chemie, und so kehrte er an die ETH zurück. Er absolvierte anschliessend das Studium des Chemie-Ingenieurwesens. Während der Semesterferien durfte er immer wieder für Henry J Leir arbeiten.
Henry J Leir gelang es, den Chemie-Ingenieur Marcel zu überzeugen, die amerikanische Firma, bei der er gerade nach dem Diplom angeheuert hatte, zu verlassen und für ihn zu arbeiten. Marcel stampfte Im Auftrag von Henry J Leir eine neue Firma förmlich aus dem Boden: Grundstückssuche, Namensgebung der Firma, Entwicklung des Verfahrens und Aufbau der Werkshallen wurden Marcel überlassen. La Continentale, so der Name der neuen Firma wurde von Marcel 15 Jahre geleitet und dann verkauft.
Marcel wechselte in einen neuen Bereich, nämlich in den Hotel- und Gastronomiebetrieb, in dem er noch heute aktiv ist.