Presentation Digital Health

The topic of digital health is of central importance for the future of our healthcare system. The handling of our health data is of social relevance. ETH alumnus Bardia M. Zanganeh gave a lecture on this topic.

Digital Health

This article is not translated. Please refer to the German version below.

Bardia Zanganeh hat sich bereit erklärt, uns seine Kenntnisse über Digital Health zu vermitteln. Er ist Direktor Life Science & HealthCare bei Zühlke Engineering AG. Der Vortrag fand am 26. Januar 2023 im Restaurant zur Mägd in Basel statt. Leider gab es gesundheits- und wetterbedinge Absagen, sodass mit 13 Anwesenden der Personenkreis überschaubar war.

Der Vortrag war hochinteressant, Digital Health dreht sich um die 5 P`s: Patient – HealthCare Producer – Payer – Pharma/Biotech/Medtech – Policy Maker. Digital Health basiert auf der Verfügbarmachung von gesundheitsrelevanten Daten. Jede dieser Stakeholder hat eigene Interessen im Gesundheitswesen. Der Patient – also im Prinzip wir alle – will eine möglichst optimale Versorgung auf dem neusten Stand der Wissenschaft, falls er Leistungen benötigt. Wer fragt, wenn er persönlich betroffen ist, nach den Kosten? Die HealthCare Producer – also Ärzte, Spitäler, Pflegende etc. – möchten ihre Leistungen optimal erbringen und auch gut bezahlt haben. Die Zahlenden – also im Prinzip wir alle über die Krankenkassenprämien, selbstgetragenen Kosten und Steuern – ächzen zunehmend unter den Kosten und erwarten Massnahmen zur Kostenentlastung. Pharma, Biotech und Medtech sind an den Patientendaten der Digital Health als Grundlage für ihre strategischen Entscheide und als Basis für die Entwicklung neuer Produkte interessiert. Die Politik – Politiker, Bundes- und Kantonsverwaltungen und Zulassungsbehörden – sind die wohl heterogensten Stakeholder mit je nach Aufgabe und politischer Ausrichtung anderen Prioritäten. Fundierte durch «Digital Health» bereitgestellte Daten könnten benutzt werden, um eine weitere Professionalisierung der politischen Entscheide zu fördern.

Drei Schritte zur elektronischen Gesundheitsakte

Eine elektronische Gesundheitsakte basiert auf dem «Care-Continuum». Der erste Schritt ist das Bewusstsein über beispielsweise Verhaltensweisen im Allgemeinen oder über persönliche spezifische Daten im Speziellen. Wer kennt nicht die 10`000 Schritte-«Regel». Viele haben einen Schrittzähler auf dem Handy. Etliche teilen diesen Wert mit ihrer Krankenkasse, um gewisse Bonifikationen zu erhalten. Das Handy ist aus dieser Sicht ein «Wearable», das uns ständig begleitet wie zum Beispiel Geräte zur Überwachung des Blutzuckergehalts bei Diabetikerinnen und Diabetikern. Ein spezifisches Beispiel ist die NHS COVID-19 App in UK, welche 22 Millionen Mal auf das Mobiltelefon geladen wurde und 600`000 Covid-Infektionen verhindert hat.

Der zweite Schritt ist die Diagnose mit verschiedensten Methoden. Dazu zählen traditionell bildgebende Verfahren oder Blut- und Urinanalysen und auch genomische, proteomische und phänomische Analysen. Diese können auf einer Patientenplattform gesammelt werden. Diese Analysen können als Grundlage für personenbezogene Therapieentscheide dienen. Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Behandlung durch personalisierte Medizin ist ja sehr hoch.

Der dritte Schritt sind die medizinischen Massnahmen und Behandlungen selbst. Ein Beispiel dafür ist die Firma AOT AG aus Basel, welche kontaktlose Roboterchirurgie basierend auf Kaltlasertechnologie für die Knochenchirurgie anbietet. Das System «CARLO» schneidet Knochen mit herausragender Präzision in beliebige Geometrien, indem es einen wegweisenden, kalten Ablationslaser mit Robotik, Navigation und intelligenter Software kombiniert. Als medizinische künstliche Intelligenz unterstützt es das Chirurgenteam in der Optimierung der Planung und Durchführung der Operation.

Der vierte Schritt ist die Einhaltung der gesetzten Therapieziele im Rahmen des Behandlungsprozesses. Die Adhärenz bezeichnet das Ausmass, in dem das Verhalten einer Person wie die Medikamenteneinnahme, ein Diätregime oder eine Lebensstiländerung mit den mit dem Therapeuten und Therapeutinnen vereinbarten Empfehlungen übereinstimmt. Hier können begleitende Apps, Fernüberwachung und Telemedizin zum Einsatz kommen.

Digital Health wird den Arzt und die Ärztin nicht ersetzen. Apps und Internetseiten für medizinische Auskünfte sind heute weitverbreitet und machen medizinische Informationen auch in unterversorgten Gebieten zugänglich. Digital Health kann die Verhaltensänderung fördern, die Qualität und Effizienz der medizinischen Behandlung verbessern und die medizinische Forschung beschleunigen.

Besten Dank an Bardia.
 

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