Gotthard Wind Farm

On 17 September, Chapter Ticino had originally planned to visit the AET wind farm on the Gotthard mountain pass. At the top of the pass, the weather conditions with fog and snowfall, however, were not conducive for this programme, we decided on an alternative plan. Eventually, we went to the Lucendro hydroelectric power plant where engineer Edy Losa, ETH alumnus and deputy director of AET, explained the project and functioning of the Gotthard wind farm, and took us on a tour of the power plant.

Windkraftwerk

This article is not translated. Please refer to the German version below.

Das Projekt

Die ersten Ideen für einen Windpark auf dem Gotthardpass entstanden im Jahr 2002. Das Verfahren für die Realisierung war ziemlich komplex, nicht zuletzt wegen einer Beschwerde, die gegen das Projekt eingelegt wurde. Nachdem verschiedene Aspekte in den Planungsarbeiten berücksichtigt worden waren, begannen die Bauarbeiten im Sommer 2019. Darauf erfolgte die Inbetriebnahme im Herbst 2020.

Die Anlage ist Teil der Energiestrategie 2050, die eine ausschliessliche Produktion von erneuerbaren Energien vorsieht, und befindet sich zu 70 Prozent im Besitz von AET zu 25 Prozent von Services Industriels de Genève und zu fünf Prozent im Besitz der Gemeinde Airolo. Die Investitionen für den Bau der Anlage beliefen sich auf 32 Millionen CHF.
Der Bau umfasste auch eine eingehende Untersuchung des Materialtransports. Die Rotorblätter wurden mit einem Schiff von Deutschland bis nach Basel und von dort aus weiter auf dem Landweg auf dem Gotthardpass transportiert - von Airolo aus mit Hilfe von Lastwagen, die es ermöglichten, die Neigung der Rotorblätter zu verändern. Dies um die Haarnadelkurven von der Gotthardstrasse und der verschiedenen Tunnels unbeschädigt passieren zu können.

Die Anlage

Die Anlage besteht aus fünf Enercon E92-Windturbinen, die speziell für grosse Höhen entworfen wurden. Sie verfügt sogar über ein System, das ein Auftreten von Eis erkennt und behebt. Die Rotoren besitzen drei Flügel mit einer Länge von 46 Metern, und einem Gewicht von jeweils 9.7 Tonnen. Ausserdem gibt es Sensoren, die den Durchflug von Vögeln erkennen und den Betrieb des Systems temporär unterbrechen können. Das Kraftwerk hat eine Gesamtleistung von 11.75 Megawatt und eine Jahresproduktion von 16-20 Gigawattstunden, die den Energiebedarf von etwa 4000 Haushalten deckt. Der Vorteil der Windenergie besteht darin, dass sie zu jeder Jahreszeit erzeugt werden kann, was besonders im Winter wichtig ist, wenn die Produktion von Sonnenenergie geringer ausfällt.

Das Kraftwerk Lucendro

Nach der Präsentation des Windparks konnten wir das Wasserkraftwerk Lucendro besichtigen - ein Teil der «Leventina-Kette». Der Lucendrosee hat ein Fassungsvermögen von 25 Millionen Kubikmetern und liegt am Gotthardpass. Eine Druckleitung, die 1.9 Kilometer lang ist, bringt das Wasser zum Kraftwerk, das 900 Meter weiter flussabwärts liegt.
Im Innern des Kraftwerks befinden sich zwei Generatoren mit einer Leistung von je 29 Megawatt, die von Pelton-Turbinen angetrieben werden.

Azienda Elettrica Ticinese (AET)

Die 1958 gegründete Azienda Elettrica Ticinese ist ein staatliches Unternehmen, das sich mit der Erzeugung von und dem Handel mit Strom befasst. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeitende. AET verfügt zusätzlich über einen Ausbildungscampus in Bodio, wo fünfzig Lehrlinge in drei Ausbildungsgängen ausgebildet werden: Automatiker:innen, Poly- und Produktionsmechaniker:innen. AET verwaltet im Tessin sechs Wasserkraftwerke, kontrolliert die Produktion von zehn Wasserkraftwerken, hat 25 Solaranlagen gebaut und den ersten Windpark im Tessin errichtet.

Diese Veranstaltung ermöglichte es uns einmal mehr, das Thema Elektrizitätsversorgung anzusprechen und insbesondere die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien näher zu betrachten. Und das in einem historischen Kontext, in der die Verfügbarkeit von Elektrizität im kommenden Winter aufgrund internationaler Spannungen voraussichtlich eingeschränkt sein wird. Die Veranstaltung endete mit einem Mittagessen in der Caseificio del Gottardo in Airolo, wo wir traditionelle lokale Gerichte genossen.


Weitere Informationen: external page Parco Eolico del San Gottardo
 

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