Chapter Basel’s excursion „Earth at its Limits”
Chapter Basel Alumni
A different kind of excursion: Inspired by the special exhibition "Earth at its Limits", Chapter Basel organizes an exciting opinion-forming event thereby attracting around two dozen alumni to the Museum of Natural History Basel.
This article is not translated. Please refer to the German version below.
Frau Kissmann führt uns fachkundig durch die sehr informative, interaktive Ausstellung mit verschiedenen Themenschwerpunkten.
Das Gleichgewicht in der Natur
Fauna und Flora stehen in einem sensiblen Gleichgewicht. Im Yellowstone Nationalpark rotteten Jäger die Wölfe aus, mit der Absicht, die Wapiti Hirsche zu schonen. Das Gegenteil traf ein; die Herdenbestände unterlagen grossen Schwankungen aufgrund Klimaänderungen. Die vor 25 Jahren wieder eingewanderten Wölfe regulieren den Bestand der Hirsche nun wesentlich besser als der Mensch, indem sie kranke und schwache Tiere dezimieren und so einen gesunden Bestand garantieren.
Die Veränderung der Landschaft
Landkarten aus den beiden Basel von heute, vor 50 und 100 Jahren mit entsprechenden Bildergalerien dokumentieren den Eingriff der Menschen in die Natur. Bauten lassen Freiflächen zwischen Ortschaften verschwinden. Hochstammbäume weichen pflegeleichteren Kulturen und die vielen kleinen Felder mit Hecken weichen der Güterzusammenlegung. Verkehrswege zerschneiden die Landschaft. Einzig bei den Fliessgewässern macht sich eine leichte Trendwende bemerkbar; so sind einige gezähmte oder eingedolte Bäche und Flüsse heute wieder frei und bereichern Fauna und Flora.
Raubbau an und Verschmutzung der Umwelt
Nicht erst seit heute sind die Grenzen des Wachstums ein Thema. Die Ausbeutung fossiler Brennstoffe lassen die CO2-Konzentration in die Höhe schnellen; Wasser wird ein knappes Gut und Plastikabfälle verseuchen die Gewässer. Im mittleren Bereich der Ausstellung ist diesem Problem ein Schwerpunkt gewidmet. Im Zentrum anschaulich als PET-Flaschen aufgetürmt ist der spezifische Verbrauch an Wasser in der Schweiz. Daneben zeigt ein Vergleich vom Wasserverbrauch der Schweiz mit der trockenen Sahelzone zuerst erstaunlicherweise eine geringere Menge in der Schweiz. Das Lüften eines Vorhangs zeigt allerdings eine nachdenkliche Wahrheit. Vervielfacht sich doch der Wasserverbrauch in der Schweiz, zählt man die in eingeführten Waren verursachten Wassermengen dazu. Essen wir Rindfleisch aus Argentinien, dann generieren wir dort neben grossem Wasserverbrauch zudem noch sehr viel CO2.
Nach der Verschwendung von Gütern landet vieles in Gewässern. Bekannt ist die riesige Müllmasse im Pazifik. Etwas weniger bewusst sind wir uns, dass Mikroplastik längst die Nahrungsketten erreicht hat. Kunstfasern aus Waschprozessen oder Reifenabrieb von Fahrzeugen sind so klein, dass diese Teilchen in die Organismen gelangen. Etwas sichtbarer ist die Luftverschmutzung; bei uns meistens nicht als Smog wahrnehmbar, jedoch deutlich messbar, wie eine Serie von Papierfiltern aus einer Messstation in Basel eindrücklich dokumentiert.
Erwärmung
Deutlich sind die Spuren der Erwärmung bei den Gletschern. Eindrückliche Bilder aus den Schweizer Alpen haben viele sicher schon gesehen. Selbst in Island verschwindet das „ewige“ Eis; ein Monument mit Inschrift erinnert an einen abgeschmolzenen Gletscher.
Den Abschluss der Ausstellung bildet eine lange Zeittafel mit Ereignissen aus der Weltgeschichte. Es ist müssig zu debattieren, ob nun die industrielle Revolution ab 1850 oder der stark zunehmende Raubbau nach den Weltkriegen das Dilemma mit der CO2/Temperatur Zunahme ausgelöst haben. Tatsache ist, dass die seit 1650 bis heute von 0.5 auf 8 Milliarden angestiegene Bevölkerung mit zunehmender Dynamik die Umwelt zerstört. Ein dringender Appell für eine Trendwende.
Abschluss im Isaak
Im nahe gelegenen Restaurant Isaak bleibt Zeit, um die Eindrücke zu diskutieren. Ein grosses Dankeschön gilt
dem Organisator, Giovanni Bonavia und Frau Kissmann für die kompetente Führung.
P.S.
In Anbetracht des lebhaften Interesses an der Sonderausstellung, ist „Erde am Limit“ bis zu 3. Juli 2022 verlängert worden; ein Besuch lohnt sich.