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Alumni Connect

The ETH Alumni Association office has planned something very special for this summer. During the last week of the summer holidays and in cooperation with ETH-related units and partners, it organised a summer workshop for children and teenagers.

by Esther Lombardini, Adriana Hefti, Nicole Egli
MINT Sommerworkshop

This text is not translated. Please refer to the German version below.

Der erste Connect Event für den Nachwuchs der Alumni-Community fand dieses Jahr Corona-bedingt online statt. Acht Interessierte im Alter von 10 bis 14 aus der Schweiz, Deutschland und England nahmen teil, um sich zu verschiedenen naturwissenschaftlichen und technischen Themen Wissen anzueignen, Experimente durchzuführen und sich über die neu gewonnenen Erfahrungen auszutauschen.

Mit «Sportlergeist» zum Ziel

Der erste Tag widmete sich den Themen Inklusion und Robotik und wurde von external page mint & pepper geleitet. Nach der Vorstellungsrunde übernahm external page Rüdiger Böhm das Wort. Rüdiger ist Cybathlon-Botschafter und bringt diese einzigartige ETH-Veranstaltung in die Schulen und damit den Kindern nahe. Für den Fernunterricht der Kinder hat Rüdiger zusammen mit mint & pepper so genannte Cybathlon @school Home Challenges entwickelt. Auch am ersten Tag des MINT Sommerworkshops wurden den Teilnehmenden Aufgaben gestellt, damit sie sich in Menschen mit eingeschränkten Möglichkeiten hineinversetzen und mit deren Alltagssituationen konfrontiert werden. Für die Home Challenges hatten die Kinder zwei Stunden Zeit und mussten sich beispielsweise mit verbundenen Augen in die Küche tasten, ein Glas aus dem Schrank holen und mit Wasser füllen. Die Idee war stets, mit den physischen Einschränkungen kreative Lösungen zu finden.

Im Plenum beschrieben die Kinder, wie sie es erlebt hatten. Was er im Alltag mit links schaffe, werde plötzlich zur Herausforderung, beschrieb ein Teilnehmer. Ein anderer bemerkte, dass man sich an die neuen Umstände gewöhnen müsse. Denn im Rollstuhl oder bei eingeschränktem Sehvermögen werde ein zu hoher Küchentresen oder eine Türschwelle plötzlich zum Problem. Ein Kind meinte auch, sein «improvisierter Rollstuhl» hätte an den Wänden schwarze Streifen hinterlassen. Rüdiger kennt das nur zu gut. Seit einem schweren Unfall, bei dem er von einem Lastwagen überfahren wurde, hat er keine Beine mehr. Der Sport hat ihn gerettet, denn dieser vermittelte ihm eine fundamentale Lebenseinstellung: «Im Sport brauchst du Ziele!». So und dank Prothesen kam er rasch wieder auf die Beine und lernte mit einer positiven und dankbaren Haltung durchs Leben zu gehen.

Auch Chantal fand Halt und Hoffnung im Sport. Mit 14 verlor sie aufgrund eines Unfalls fast vollständig ihr Sehvermögen. Sie berichtete aus ihrem Leben, von Schwierigkeiten und ihrem Humor, der ihr über schwere Zeiten hinweghelfe. Ihr Vorteil gegenüber Geburtsblinden sei, dass sie die Welt von Sehenden kenne und ihre Mimik und Gestik beibehalten habe, denn das mache vieles einfacher. Ihr grösster Lernprozess nach dem Unfall bestand darin, Hilfe anzunehmen, da sie als Jugendliche mitten in einem Emanzipierungsprozess gewesen sei. Ihre Sportbegeisterung und Abenteuerlust geben ihr im Leben Antrieb. Abschliessend gibt sie den Kindern mit auf den Weg, dass es im Leben helfe, einen «Sportlergeist» wie sie zu haben, um nie aufzugeben und immer wieder aufzustehen, wenn man falle.  

Schöne Schatten gestalten

Am zweiten Tag ging es um die Erforschung mechanischer Prinzipien und den Bau einfacher Übersetzungen, um einen Antrieb zu bilden. Die ETH-Studentin Gianna Brühwiler führte die Kinder durch den Workshop, der vom external page Zurich-Basel Plant Science Center konzipiert wurde, und in dessen Verlauf schöne Skulpturen entstanden. Diese wurden von den Kindern aus Alltagsmaterialien wie Holzspiessen, Strohhalmen, Leim und Karton angefertigt. Die spielerische Einführung in die Mechanik zeigte den Teilnehmenden, wie Bewegungen funktionieren und voneinander abhängig sind. Als die Kartonautomaten funktionsfähig waren, bekamen alle 20 Minuten Zeit, um draussen schöne Blätter und Blumen zu pflücken und diese zur Dekoration einzusetzen. In verdunkelten Zimmer und mit Hilfe der Handytaschenlampen liessen sie die Kartonautomaten im Kreis drehen. Diese warfen unglaublich schöne Schatten auf die Wände, die durch die Pflanzenverzierungen umso kunstvoller wirkten. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie Wissenschaft und Kunst in einer Aktivität vereint werden können. Die gestalterischen Aspekte sind dabei ebenso wichtig, wie die mechanischen Elemente.

Originelle Apps mit Wissensfragen und bunten Glückwünschen

Von Mittwoch bis Freitag stand das Gestalten und Entwickeln einer App auf dem Programm. Der Workshop wurde von external page ti&m geleitet, einem Unternehmen, das führend ist im Kreieren von digitalen Lösungen und von ETH Alumnus Thomas Wüst gegründet wurde.

Anhand der Frage, was gutes Design ausmacht, entstand am ersten Tag eine angeregte Diskussion über die wichtigsten Elemente im Design. Dazu wurden Beispiele aus dem Alltag analysiert. Die Farbe Rot, zum Beispiel, gilt als vital, aktiv und anregend und wird deshalb von für Kinder populären Marken wie Coca-Cola und McDonald’s eingesetzt. Mit der Farbe Blau hingegen wird Ruhe und Konzentration assoziiert und ist deshalb bei Mailprogrammen verbreitet. Auf dieser Basis machten sich die Teilnehmenden erste Gedanken zu ihrer Quiz-App und gestalteten Wireframes mittels Handskizzen. Im Verlauf des Tages wurden diese digitalisiert.

Am Donnerstag war es dann so weit, das Programmieren der eigenen Quiz-App stand auf dem Kursplan. Mit thunkable, einer online Plattform, mit der Apps fürs Handy gratis, individuell und relativ einfach gestaltet werden können, wurden die Teilnehmenden zu App-Herstellerinnen und -Herstellern. ti&m hat auf ihrem external page Youtube-Kanal zehn Videos mit 13 Aufgaben bereitgestellt, um Interessierte Schritt für Schritt anzuleiten.

Am Freitagmorgen präsentierte der Alumni-Nachwuchs ihren Eltern die selbstentwickelten Apps via Teams. Die Quiz-Apps beinhalteten Fragen zu alltäglichen Themen wie Instrumenten, Tieren und Ländern. Das erste vorgestellte Quiz wollte wissen, wie viele Tasten ein Klavier und wie viele Saiten eine Geige hat. Der App-Hersteller ist leidenschaftlicher Klavierspieler und verlangt vom Nutzer, die richtige Antwort innerhalb weniger Sekunden auszuwählen. Am Ende des Ratespiels wird der Nutzer beglückwünscht und die Anzahl richtiger Antworten ausgewiesen. Diese beiden Komponenten wurden auch in anderen Apps eingesetzt. Hie und da fügten die Kinder Konfettiregen, Emojis und Bilder hinzu, um die Glückwünsche festlicher zu gestalten. Beim Hundequiz interessiert das Wissen bezüglich Hunderassen, das Weltquiz erlaubt eine Themenauswahl und das Skiquiz überprüft die Kenntnisse im Skisportbereich. Die Themenexpertise der Kinder variiert sehr und so entstand eine breite Palette an kniffligen, bunten und genialen Quiz-Apps.

Mit der Präsentation der selbstentwickelten Apps kam der diesjährige MINT Sommerworkshop und damit leider auch die Sommerferien zu einem immerhin erfolg- und erinnerungsreichen Abschluss.

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