Roland Brüniger: «This surprise really surpassed all my expectations.»
Alumni Portraits
Cold feet definitely belong to the past with chili-feet. ETH Alumnus and electrical engineer Roland Brüniger invented the high-tech heated insole chili-feet, which converts pressure energy into warmth when walking. This spring, he was able to present this innovative product in the German version of the "Dragon’s Den" to possible investors.
This portrait is not translated. Please refer to the German version below.
Wieso hast Du das Studium als Elektroingenieur an der ETH gemacht?
Als Kind träumte ich davon Maschineningenieur zu werden. Denn ich liebte Maschinen, Motoren, Autotechnologien, etc. Während meiner "Kanti-Zeit" wurden aber alle technischen Zeichnungen immer noch mit Tusche gemacht. Und man sagte mir, dass die Maschineningenieur-Studenten sehr viele technische Zeichnungen erstellen müssten. Da dies gar nicht meine Lieblingsbeschäftigung war, schaute ich mich trotz meiner Vorlieben nach Alternativen um.
Mein Vater war bereits Elektroingenieur und mein älterer Bruder befand sich zum Zeitpunkt meiner Entscheidung bereits im Elektroingenieur-Studium an der ETH Zürich. Beide haben immer viel und Gutes darüber berichtet, weshalb ich mich dann letztendlich als technisch orientierte Person für dieses Studium entschied. Denn Themen wie Energietechnik, elektrische Maschinen, Computertechnik und auch Mikroelektronik übten gleichermassen eine grosse Faszination auf mich aus.
Was hat Dir dieses Studium gebracht?
Es hat mir sicher ein breites Fachwissen, analytisches Denken und ein systematisches Herangehen an spezifische Problemstellungen gegeben. Und sicher auch ein grosses Mass an Durchhaltevermögen, ist doch die ETH eine sehr anspruchsvolle Ausbildungsstätte. Zwei Jahre nach dem ersten ETH-Abschluss als Elektroingenieur habe ich noch ein Zweitstudium in Technischen Betriebswissenschaften angehängt. Dieses Wissen erachtete ich immer als sehr wichtig und erforderlich. Und so zeigte sich dann bei meiner weiteren beruflichen Entwicklung und insbesondere auch beim Schritt in die Selbstständigkeit, dass das damit erworbene Wissen sehr hilfreich war und immer noch ist.
Wie kommt es dazu, dass ein Elektroingenieur seine Tüftlergene im Bereich Wärmesohlen entfaltet?
Meine Frau und ich litten seit Jahren unter kalten Füssen. Es gibt zwar durchaus Produkte auf dem Markt, die mich aber nicht überzeugen konnten. Sie waren weder nachhaltig noch einfach im Gebrauch. Als Ingenieur liess mir dieses Problem keine Ruhe und nach dem Motto "Ausser man tut es" habe ich mich dann entschieden, dieser Thematik mit neuen Lösungsansätzen auf den Grund zu gehen und konkret mit einer neuartigen Entwicklung anpacken.
Ich beauftragte dafür eine Entwicklungsfirma, und gemeinsam starteten wir die Umsetzung. Wir experimentierten mit den wildesten Ideen und probierten viele Alternativen aus. Schlussendlich stiessen wir auf das Material Polyurethan. Dieses Material war genau das, wonach wir suchten: Polyurethan erzeugt beim Zusammendrücken und Entspannen Wärme. Die grosse Herausforderung war dabei, dass das Zusammendrücken und Entspannen des Materials und damit die Wärmeerzeugung innerhalb einer Schrittkadenz erfolgen muss. Denn im Normalfall braucht Polyurethan eine längere Zeit, bis es sich wieder entspannt und seine Wirkung erneut entfalten kann. Mit der langen und intensiven Entwicklung gelang uns schliesslich – natürlich nach einigen Misserfolgen - diese einzigartige Materialeigenschaft herzustellen und dann schliesslich in Form einer Wärmesohle zur Produktereife zu bringen. Die Wärmesohle chili-feet nutzt nun diesen innovativen Effekt, und nach etwa 10 Minuten Gehen oder Laufen erwärmen sich die chili-feet um bis zu 10 Grad und erzeugen eine angenehme Wärme.
Im Mai 2019 hast Du in der Fernsehsendung «Die Höhle der Löwen» Schweiz mitgemacht. Was war das für eine Erfahrung?
Ich habe mich bereits vor einiger Zeit bei «Die Höhle der Löwen» in Deutschland beworben. Beim Selektionsverfahren schied ich aber leider aus, weil man der Meinung war, dass mein Exklusivrecht auf das Material zu wenig lang laufe. Deswegen habe ich es zwischenzeitlich bis 2037 verlängern lassen.
Als ich dann erfuhr, dass es eine Schweizer Version geben würde, meldete ich mich an und wurde für einen Test-Pitch eingeladen. Mein Auftritt war erfolgreich und im Frühling 2019 wurden schliesslich die TV-Aufnahmen gemacht.
Ich erinnere mich, dass mich die Investoren über eine Stunde lang mit Fragen löcherten. Vieles wurde bei der weiteren Videobearbeitung rausgeschnitten und der ausgestrahlte Pitch dauerte etwa 15 Minuten.
Schlussendlich meinten die «Löwen», dass sie mir das, wonach ich suche, nicht bieten könnten. Sie wüssten auch nicht, was sie zu meinem Unternehmen noch beitragen könnten, da ich alles richtig gemacht hätte. Ich verliess den Raum also ohne Deal und «tröstete» mich dabei, dass ich die Sendung als Werbeplattform in eigener Sache gut genutzt hätte.
Da wurde mir mitgeteilt, dass ich ein Mediashop-Gründerticket gewonnen hätte. Diese Überraschung hat wirklich alle meine Erwartungen übertroffen. Das war das "Tüpfli ufm i". Das Gründerticket war perfekt für mich, weil es genau das beinhaltete, was ich von einem der «Löwen» erhofft hatte: einen Vertriebs- und Vermarktungspartner.
Wie sieht die Zukunft von «chili-feet» aus?
Unsere chili-feet sind jetzt seit sieben Jahren auf dem Markt. Ich vertraue auf mein Produkt und bin von seinem innovativen, nachhaltigen und langlebigen Charakter überzeugt. Wir müssen nun weitere Vertriebspartner und Vertriebskanäle erschliessen, denn nur mit einer massiven Volumenausweiterung können wir am Markt langfristig bestehen.