Cheyenne Rechsteiner: “We hope to make an important contribution to the combat of multi-resistant bacteria”

Alumni Portraits

Cheyenne Rechsteiner completed her Bachelor’s degree in Health Science and Technology at ETH and currently studies Biotechnology in the Master’s Program. She is member of this year’s iGEM team from ETH that applies itself to solving the problem with resistant antibiotics in medicine. The team draws on an alternative method for treatment of bacterial infections, the phage therapy, and develops a system to identify suitable phages.            

 

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Weshalb hast Du Dich für ein Studium in Biotechnologie im Master entschieden?

Cheyenne

Dinge in ihren kleinsten Bestandteilen zu betrachten, hat mich seit meiner ersten Biologie-Vorlesung an der ETH begeistert. Mich fasziniert die Komplexität auf mikroskopischer Ebene und die Modularität, welche diese mit sich bringt. Ich möchte diese Einheiten nicht nur verstehen, sondern diese auch verwenden, um neue Systeme zu erschaffen. Genau darum geht es in der Biotechnologie.
Toll finde ich auch, dass es eine interdisziplinäre Wissenschaft ist, die viele verschiedene Betrachtungsweisen vereint. In der Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern können so Ideen entstehen, die über den eigenen Horizont hinausgehen. Die Biotechnologie sehe ich zudem als einen wichtigen Baustein, um Lösungen für globale Probleme zu finden. Gleichzeitig ist ihr Potenzial aber noch in keiner Weise ausgeschöpft. Weiter bietet das Departement für Biosysteme der ETH in Basel mit einem anspruchsvollen Stundenplan und einer tiefen Anzahl an Studenten eine optimale Lernumgebung.
 

"Wir lernen, effizient mit Problemen umzugehen und passende Lösungen zu finden."Cheyenne Rechsteiner

Der internationale Wettbewerb iGEM (international Genetically Engineered Machine competition) wird seit 2003 für Studierende auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie durchgeführt. Du bist Teil des diesjährigen iGEM Projektteams. Was bedeutet Dir diese Teilnahme?

iGEM gibt mir die Möglichkeit, in einer kurzen Zeit enorm viel zu lernen. Die in den Vorlesungen erarbeiteten Grundlagen können nun in der Praxis angewendet und vertieft werden. Durch die Zusammenarbeit mit sieben anderen Studenten aus verschiedenen Studienrichtungen kann schnell Wissen ausgetauscht werden. Einzigartig an iGEM ist auch, dass wir unser Projekt komplett frei wählen konnten. Auch während der gesamten Projektzeit arbeiten wir zum grössten Teil selbständig. Inputs bekommen wir lediglich an den wöchentlichen Meetings mit den betreuenden Professoren oder im bilateralen Gespräch mit unseren Assistenten. Dadurch lernen wir, effizient mit Problemen umzugehen und passende Lösungen zu finden. Letztendlich wird mir dieses Projekt viel Wissen und Erfahrung für kommende Projekte mitgeben.

 

iGEM
«Dafür entwickeln wir eine Methode, bei welcher spezifische Elemente der Genomsequenz des Phagen randomisiert werden, um neue Bindungsspezifitäten zu erreichen.»  Cheyenne Rechsteiner

Wie sieht das Ziel des ETH iGEM Teams in diesem Jahr aus?

Antibiotikaresistenzen stellen eine der grössten Bedrohungen für die globale Gesundheit, die Ernährungssicherheit und die Entwicklung der heutigen Gesellschaft dar. Ohne wirksame Antibiotika wird die Behandlung von Infektionen und kleinen Verletzungen erheblich schwieriger, so dass neue Behandlungsstrategien erforderlich sind. Die Phagentherapie ist eine alternative Methode zur Behandlung von bakteriellen Infektionen: Dabei infizieren und eliminieren Phagen spezifisch Bakterien. Die Herausforderung besteht nun darin, dass es nicht für alle Bakterien einen schon bekannten Bakteriophagen gibt. Dafür entwickeln wir eine Methode, bei welcher spezifische Elemente der Genomsequenz des Phagen randomisiert werden, um neue Bindungsspezifitäten zu erreichen. Die damit erstellte Phagen-Bibliothek kann mit dem vom Patienten isolierten Bakterium in Kontakt gebracht werden, geeignete Phagen können sich vermehren und schlussendlich identifiziert werden. Wir hoffen, mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von multiresistenten Bakterien zu leisten.
Unsere Forschungsergebnisse präsentieren wir zwischen dem 31. Oktober und 4. November am Giant Jamboree in Boston, zu welchem Teams aus der ganzen Welt reisen werden. Beim Wettbewerb werden unterschiedliche Aspekte des Projekts bewertet, und unser Ziel ist es, alle Kriterien für die höchste Auszeichnung zu erfüllen.

Wie läuft die Arbeit innerhalb des Teams ab?

Wir sind ein interdisziplinäres Team aus acht Studenten aus den Bereichen Biologie, Biotechnologie, Biomedical Engineering, Informatik und Bioinformatik. Alle beteiligen sich entweder bei den Experimenten im Labor oder beim Modellieren derer am Computer. Ausserdem hat jedes Teammitglied seinen eigenen Verantwortungsbereich wie beispielsweise das Bearbeiten von ethischen und regulatorischen Fragen oder das Zusammentragen von Forschungsergebnissen und deren Präsentation über diverse Medien. Ein wichtiger Teil ist auch das Finden von Sponsoren, da das ganze Projekt eigenfinanziert werden muss.

Wie sehen Deine Pläne nach dem iGEM Projekt aus?

Nach dem iGEM werde ich zuerst einmal meinen Master abschliessen, wobei mir noch ein zweites wissenschaftliches Projekt und die Masterarbeit fehlen. Danach würde ich gerne einen PhD in synthetischer Biologie absolvieren.


 

Weitere Infos:

iGEM

iGEM ist ein internationaler Studentenwettbewerb in synthetischer Biologie. Über 370 Teams versuchen mit ihren Projekten einen Mehrwert für die Gesellschaft zu erzielen. Ende Oktober werden am Giant Jamboree in Boston die Projekte präsentiert und Sieger in diversen Kategorien gekürt.

Mehr Infos zum Projekt unter: external page ETH Zurich iGEM Team

Instagram:     ethz_igem
Facebook:     iGEM ETH Zürich
Twitter:        @ETH_iGEM

 

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