Gustav Rais: «I still wear the ETH insignia with pride»

Alumni Portraits

Gustav Rais was president of the local group in Zurich for nearly 20 years. He is an honorary member of the ETH Alumni Association since 2002. He is still pleased about the thank-you for his and his wife Margot's effort.

Gustav Rais

This article is not translated. Please refer to German version below.

Was wolltest Du als Kind werden?

Wir wohnten in der Nähe zum HB Zürich, daher wollte ich Lokomotivführer werden. Ich stellte mir vor, dass es eine grossartige Aufgabe sei, mit diesen Ungetümen durch die Schweiz und Europa zu fahren. Als ich aber später einen Baukasten mit Holzklötzen bekam, wollte ich dann Architekt werden. Mit diesen baute ich tolle Strukturen, und meine Gebilde kamen in der Familie gut an. Das begeisterte mich umso mehr.

Wie kamst Du dann zur Elektrotechnik?

Mein Schwager war Elektroingenieur. Er hat mir von seinem Beruf erzählt, was ich spannend fand. Dazu war er mir sehr sympathisch. Ich war mathematisch begabt, und auf Anraten meines Lateinlehrers wechselte ich vom Gymnasium zur Oberrealschule, zum heutigen mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium. Damit schuf ich mir die Voraussetzungen, um an der ETH das Studium der elektrischen Energietechnik zu ergreifen. Seit jeher fasziniert mich der vielfältige Einsatz und der Nutzen dieser Energieform.

Du hast einen spannenden Lebenslauf mit Aufenthalt in Kanada und 25 Jahren bei der ABB. Was hat Dir das Studium an der ETH gebracht?

Der ETH-Abschluss hat mir einen absolut guten Start gegeben. In den Vorlesungen haben wir nicht nur das Basiswissen erlernt, wir wurden auch aufgefordert, uns im Selbststudium weiter mit der Materie zu beschäftigen. Dieses Weiterbilden hat mich während meinen ganzen Berufsjahren begleitet. Darunter verstehe ich aber nicht nur meine persönliche Ausbildung, sondern auch anderen (Mitarbeitenden oder Partnern) die Möglichkeit zu schaffen, sich weiter zu entwickeln.

Du warst lange Präsident der Ortsgruppe Zürich. Was für Erinnerungen hast Du an die Zeit?

Als ich 1978 nach meiner Rückkehr aus Bern nach Baden in den Vorstand eintrat, lief ausser dem Familienanlass nicht mehr viel. Damals hiess sie noch «Ortsgruppe für Maschineningenieure». Als eine meiner ersten Amtshandlungen setzte ich mich für die Umbenennung in «Ortsgruppe Zürich der GEP» ein. Dies bewirkte eine Öffnung und Wiederbelegung der Gruppe. Alte Vorstandsmitglieder überliessen das Feld jüngeren Mitgliedern, die sich im neuen Vorstand aktiv einsetzten, und ich übernahm das Präsidium.

Ich hatte viele Kontakte in der Industrie und konnte mit Vorträgen und Besuchen die Ortsgruppe wiederbeleben. So gab es mehrere Anlässe pro Jahr, die von einer wachsenden Mitgliederzahl rege besucht wurden. Nach meiner Pensionierung fehlten dann leider diese Kontakte, daher gab ich nach knapp 20 Jahren das Amt des Präsidenten ab. Ich blieb im Vorstand aber bis 2016 als Administrator aktiv.

Du bist Ehrenmitglied der ETH Alumni Vereinigung. Was bedeutet Dir das?

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass meine Arbeit anerkannt wurde. Ich nahm mit Freude dieses Dankeschön entgegen. Wenn wir in die Konzerte «Musik an der ETH» gehen, trage ich das ETH Abzeichen immer noch mit Stolz.

Du schaust auf eine lange berufliche Karriere zurück, Du hast viele Erfahrungen gesammelt. Was möchtest Du den Studenten von heute mitgeben?

Weiterbilden, weiterbilden, weiterbilden. Man kann es nicht oft genug sagen. Man darf den Moment nicht verpassen, wenn es gilt, eingefahrene Gleise zu verlassen und neue Ziele anzupeilen. Ich bin überzeugt, dass es die volle Befriedigung nur gibt, wenn man versucht, auf dem neusten Stand der Entwicklung zu bleiben und damit den Horizont zu erweitern.

Also hast auch Du, trotz einer ETH Ausbildung, Dich immer weitergebildet?

Immer. Ich blieb immer der elektrischen Energie-Technik treu. Teilweise war ich im Verkauf tätig, für diese Tätigkeit konnte ich meine Kenntnisse der ETH ideal einsetzen. Ich betreute vor allem Kunden mit grossen Wasserkraftwerken. Da ich als «Starkstromingenieur» abschloss, waren Weiterbildungen in Richtung «Schwachstromtechnik» für mich enorm wichtig.

Ich finde, dass die ETH Alumni Vereinigung besonders für die jungen Leute wichtig ist. Nach dem Abschluss hat man vielleicht zuerst einmal genug von der Hochschule. Man muss sie daher motivieren, den Kontakt zu halten. Das kann man tun, indem man zulässt, dass sie sich auch einbringen können.

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