HST Alumnus of the month December – Dominique Michel

HST Alumni

Already for the (at least for now) last time we choose an «Alumnus of the month». The completion of our twelve-part series is Dominique Michel. After his HST master’s degree in « medical technologies » and a year of project-leading experience at ETH juniors he works now by Oakura Ventures AG as STO (Security Token Offering) lead.

dominique michel

This article is not translated. Please refer to German version below.

Oakura ist Vorreiterin der Security Tokenisierung und hat mit „Oakonomy“ ein neues Ökosystem erschaffen mit dem Ziel, Start-ups finanziell zu unterstützen. Falls Ihr mehr darüber erfahren möchtet, wie dieses System genau funktioniert oder was Dominique in die Blockchain Industrie „verschlagen“ hat, können wir Euch sein spannendes Interview wärmstens empfehlen.

Wie würdest Du Deinen Arbeitgeber Oakura beschreiben?

Oakura löst zwei Hauptprobleme von Jungunternehmen: Geldbeschaffung für Services und Initiierung von Kontakt zu Industrieexperten. Wir haben die Vision, ein global skalierbares Start-up-Ökosystem (Oakonomy) zu erschaffen, welches für Transparenz und Inklusivität steht. Um dies zu erreichen, kombinieren wir die klassischen Businessmodelle des "early-stage venture fundings" mit den Vorteilen der Blockchain Technologie mit dem Ziel, das Wachstum von Start-ups nachhaltig zu fördern.
In der „Oakonomy“ können Start-ups einen kleinen Anteil ihrer Aktien in eine handelbare Währung umwandeln, um Experten und Dienstleister zu bezahlen. Diese Währung reflektiert eine Ansammlung von Aktien von allen Start-ups, welche sich in unserem Portfolio befinden. Auf unserer Plattform akzeptieren alle Parteien diese Währung und werden somit gleichzeitig auch am Erfolg der Start-ups beteiligt - so erschaffen wir ein einzigartiges Ökosystem, in welchem Experten und Investoren ein gemeinsames Ziel haben: Mehrwert für Start-ups zu kreieren.

In welchem Bereich arbeitest Du heute und was sind Deine Hauptaufgaben?

In einem Start-up ist es sehr schwierig, Hauptaufgaben zu definieren. Die Priorisierung von dringenden Aufgaben überschatten oftmals die üblichen Intentionen, was man machen sollte. Meine Hauptaufgaben bestehen aus einer Mischung von Forschung über mikroökonomische Geldflüsse mit neuartigen Währungen, deren legalen Restriktionen, der Kundenakquise (Start-ups und Experten) sowie der Eventorganisation.

Wie sieht Deine tägliche Arbeit konkret aus?

Jeder Tag ist komplett verschieden, und keiner gleicht dem anderen. Meist startet ein Tag spätestens um 8 Uhr und wird von Meetings mit Experten und Start-ups, Brainstorming Runden und viel Research bis in den späten Nachmittag geprägt. Da wir ein neuartiges Geschäftsmodell entwickeln, gehören Projektionen, realistische Annahmen und Feldversuche zu unserem täglichen Brot. Da gehört es auch dazu, mit Start-ups ein Ökosystem auf der Blockchain zu simulieren, mit dem Leiter der Schweizer Börse über die Tokenisierung der Wertanlagen zu diskutieren oder Aufklärungspräsentationen zu halten, dass Blockchain nichts mit Schwarzhandel und Drogen zu tun hat.

Was gefällt Dir besonders an Deiner Arbeit, und wo liegen die grössten Herausforderungen?

Wir sind in einem Rennen, ohne unsere Konkurrenz zu sehen und zu wissen, ob sie mit einem Fahrrad oder Flugzeug unterwegs ist. Dies gestaltet das tägliche Leben sehr vielfältig, da wir uns permanent reflektieren und verbessern müssen. Speziell in der Blockchain Industrie gibt es keine "Best Practice" Beispiele, welchen wir folgen können. Mir gefällt das Adaptieren an genau solche Stresssituationen sehr gut. Dabei ist für mich das Team das „Alpha und Omega“. Das Team von Oakura ist äusserst erfahren, versatil und hat sehr gute Kommunikationsfähigkeiten. Somit kann ich meinen Wissensdurst täglich in einem Umfeld mit einem positiven „Vibe“ stillen.

Wie hast Du den Übergang in die Berufswelt erlebt?

Der Übergang in die Berufswelt begann bei mir während des ersten Mastersemesters, als ich bei ETH juniors für ein Jahr in der Unternehmungsberatung gearbeitet hatte. Dabei wurde mir bewusst, wie wichtig praktische Erfahrungen für ETH Studenten sind. Ich erkannte auch, dass für mich das Arbeiten an neuen Technologien in einem kleinen Team eine hohe Priorität haben wird. Ich konnte dank ETH juniors auch in mehr als 50 Firmen, unter anderem MedTech und Pharmazie, Einsicht erhalten und entschied mich gegen die "Big Players". Während meiner Masterarbeit begann ich bereits für Oakura zu arbeiten und nach dem Abschluss bin ich gleich zu 100% eingestiegen.

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Foto von Oakura

Welchen Herausforderungen muss man sich als Start-up stellen?

Man muss sich enorm gut den äusseren Umständen anpassen können. Es kann sein, dass die ursprüngliche Vision über den Haufen geworfen wird, und man sich in eine neue Richtung fortbewegen muss. Das erfordert das konstante Herausfordern des Businessmodels. Mir gefällt die Dynamik und das gegenseitige „ans Limit pushen“.

Welches sind Deiner Meinung nach die wichtigsten drei Eigenschaften, welche ein/-e Unternehmensgründer/-in mitbringen soll?

Hartnäckigkeit, Anpassungsfähigkeit und gute Kommunikationsfähigkeiten.

Was rätst Du jungen Gesundheitswissenschafter/-innen, die über eine Unternehmensgründung nachdenken, und welche Schritte empfiehlst Du?

Denk an die Situationen, wo Du am effizientesten gearbeitet hast und dabei Spass hattest. War das in einer geregelten Umgebung, oder eher in einem chaotisches Umfeld? Nicht jede Person kann und soll ein Start-up gründen. Wenn Du Dich in einem chaotischen Umfeld nicht wohl fühlst, würde ich davon abraten. Ansonsten: Suche Dir Mitgründer/-innen, mit welchen Du gerne viel arbeiten und diskutieren möchtest, und auch bei Meinungsverschiedenheiten einen gemeinsamen Weg finden kannst. Sei nicht zu arrogant dabei – wir sind ETH Studenten und wissen, wie man Produkte herstellen kann – die Produktionskette, das Business Development und das Marketing sind jedoch Punkte, wo wir (oft) nicht brillieren. Sei Dir daher nicht zu schade, externe Hilfe von aussen (z.B. anderen Unis) zu holen. Ein „Accelerator Programm“ kann Dir bei businessbezogenen bzw. rechtlichen Fragen sehr helfen.

Wie habt Ihr eure Finanzierung als Start-up organisiert?

Wir haben die AG selbst finanziert, da alle zuvor intensiv gearbeitet haben. Es gibt jedoch viele Programme, in denen man finanzielle Mittel bekommen kann, z.B. bei Innosuisse/Angel Investors oder unserer Firma, Oakura.

Welchen fachlichen Hintergrund haben Deine Arbeitskollegen/-innen?

Das Team von Oakura besteht aus Maschinenbauern, IT-lern, Ökonomen, Anwälten, einem Pharmazeuten und Medizintechniker. Was uns verbindet ist das Unternehmertum und die Passion für neuartige Technologien.

Gibt es überfachliche Kompetenzen, welche für Deine Stelle entscheidend sind? Falls ja, welche?

Zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Da wir jedoch auch in Start-ups der Biotechnologie und Medizintechnologie investieren, bin ich in der "Due Diligence" dabei.

Hast Du bei der Wahl Deiner Praktika bzw. Deiner Arbeitsstelle Unterstützung von der ETH bekommen?

Nein, ich erschuf mir die Opportunitäten selbst. Der Name der ETH hat jedoch geholfen.

Warum hast Du Dich für das HST Studium entschieden?

Ich war seit meiner Jugend fasziniert von disruptiven Technologien im und am Körper und wollte unbedingt mehr über die „Cyborgization“ lernen. Okay, ich bin ehrlich und muss gestehen, dass ich den Numerus Clausus nicht bestanden habe. Dies war jedoch retrospektiv ein Glücksgriff, weil das HST Studium präzise das war, was ich gesucht hatte.

Welche Tipps möchtest Du den Studierenden für einen gelungenen Berufseinstieg geben?

Das Studium ist kein Wettrennen! Lasst Euch Zeit und lasst Eure Interessen Euch in viele Berufsfelder lenken! Meine initialen Interessen, welche von der Theorie gesteuert waren, haben sich komplett in eine andere Richtung entwickelt. Warum? Ich konnte meine Stärken und Schwächen in vielen Situationen testen und fand heraus, in welcher Konstellation ich die Stärken zum Ausdruck bringen kann.
Arbeitet während des Studiums, jedoch nicht (nur) in einer Bar/Restaurant (was nicht heissen soll, dass diese Studentenjobs nicht auch viel Lernpotenzial bieten können), sondern in einem Praktikum, welches euch auch akademisch interessiert. Zudem gibt es viele Möglichkeiten, praktische Erfahrungen in industrierelevanten Start-ups oder Unternehmen zu sammeln, welche Ihr Euch sogar anrechnen könnt. Die persönlichen Kontakte, Erfahrungen und die Gratifikation, eine enorm steile Lernkurve zu haben, ohne lernen zu müssen, sind unbezahlbar.
Der Berufseinstieg als HST-ler/in kann sehr einfach sein, wenn Ihr bereits evidenzbasiert wisst, was Ihr nicht wollt und eine ungefähre Vorstellung habt, wo Ihr Eure persönlichen Stärken am besten zur Geltung bringen könnt.  

Dominique Michel

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