Guided tour in the KKL in Lucerne
- Chapter Lake Zurich Alumni
- OG Zug Alumni
The Alumni from the Lake of Zurich and Zug Chapters went on a guided tour in the world-famous KKL (culture and convention centre in Lucerne). They were allowed a look behind the scenes and see for themselves what it takes to manage such a centre.
This article is not translated. Please refer to German version below.
Akustik ist bekanntlich keine exakte Wissenschaft: Zu komplex sind die Vorgänge, die den Schall von den Instrumenten zum Ohr des einzelnen Zuhörers leiten. Ebenso komplex ist der Entwurf des Saales: angefangen bei dessen geometrischen Proportionen über Form und Beschaffenheit der Wände und der Decke bis zu den hölzernen Platten, die an den verschiedensten Stellen angebracht sind und den in den Wänden eingelassenen Kammern, die das Echo beeinflussen. Da es darum geht, den Bedürfnissen von den verschiedensten Musikstilen gerecht zu werden, können diese Platten verstellt und diese Kammern mehr oder weniger weit geöffnet und mit Tüchern abgedämpft werden. Dies führt dazu, dass es grosses Fingerspitzengefühl und lange Erfahrung benötigt, um alle Elemente auf die Bedürfnisse eines bestimmten Konzerts einzustellen.
Drei Trakte – drei Stimmungen
Beeindruckend ist die Architektur des Gebäudes, das aus drei ineinander verschachtelten Trakten besteht: Hinter dem Konzertsaaltrakt, der Luzerner Saaltrakt und gegen den Bahnhof der Kongresstrakt mit verschiedenen Restaurants. Jeder dieser Trakte hat seine eigene Atmosphäre: Rein funktional und unterkühlt ist der Luzerner Saaltrakt, nüchtern aber elegant der Kongresstrakt, gediegen und trotz der dominierenden hellen Töne warm zeigt sich der Konzertsaaltrakt. In den dunkelrot und dunkelgrau getünchten Fluren um den Konzertsaal erkennt man dessen Konvexität, an eine übergrosse Mandoline erinnernd, da der Beton durch einzeln angefertigte abgerundete Holzplatten überdeckt ist.
Spektakulär ist die Aussicht von der offenen Terrasse im zweiten Stockwerk, von der aus der Blick von der Altstadt über die gegenüberliegende Seeseite bis zu der (an jenem Herbstabend natürlich in der Nacht entschwundenen) Bergwelt über dem See schweift, das Ganze oben abgegrenzt durch die Kante des bis vierzig Meter auskragenden Daches.
Nicht nur ein architektonisches Meisterwerk
Bei einem solchen Besuch fällt es einem Ingenieur auf, dass im Zusammenhang mit dem KKL nur der Name des zweifellos hervorragenden Architekten in aller Munde ist, obwohl dessen Träume durch völlig anonyme Ingenieure und Handwerker in die Realität umgesetzt wurden. Erstere verantworten die Statik, allem voran jene des weit auskragenden Daches, das einem Jahrhundertsturm gewachsen sein soll. Die zweiten, die jede einzelne Holzplatte genau in jene Form brachten, die sich der grosse Meister ausgedacht hatte. Immerhin wurde an jenem Abend der Name des Akustikers erwähnt, dessen lebenslange Erfahrung den Konzertsaal erst zu dem gemacht hat, wofür er weltweit bekannt ist: der New Yorker Russell Johnson.