«Plastic – a necessary evil? »
Alumni
On September 18, 2018, 40 participants took part in the Focus event «Environmental fate of (micro)plastic» hosted by the ETH Alumni Association in the main building of ETH Zurich.
This article is not translated. Please refer to German version below.
In den letzten 70 Jahren wurden insgesamt neun Milliarden Tonnen Plastik hergestellt. Davon befinden sich heute noch 90 Prozent in unserer Umwelt: In Deponien, in landwirtschaftlichen Böden, aber auch als Verunreinigungen im Meer. Aufgrund des gigantischen Verbrauchervolumens, des niedrigen Herstellungspreises und den unzähligen Einsatzmöglichkeiten werden pro Jahr 350 Millionen Tonnen Plastik produziert, wobei die Hälfte nur ein einziges Mal Verwendung findet. Unter anderem führt das mangelhafte oder fehlende Recycling dazu, dass sich immer mehr Plastik in unserer Umwelt ansammelt. Dies ist zu einem grossen Problem geworden.
Wie lässt sich Mikroplastik erforschen?
Dr. Denise Mitrano von der Eawag zeigte auf wie sie in ihrer Arbeit unter anderem die Charaktereigenschaften und Freisetzung von Nano- und Mikroplastikfasern aus synthetischen Textilien untersucht. Dafür verwendet sie sogenannte «Metal Doped Particulate Plastics», die das Verhalten von Plastik imitieren. Durch dieses Verfahren kann analysiert werden, wie sich Mikroplastik verhält. Zwar funktioniert diese Methode in einem natürlichen Umfeld (noch) nicht, doch kann dadurch beobachtet werden, wie sich Plastik in Laborsituationen verhält. Ziel dieses Verfahrens ist es herauszufinden, wie Plastik mit anderen Organismen interagiert und sich in der Umwelt verhält.
Plastik in der Landwirtschaft
Dr. Michael Sander von der ETH erläuterte in seinem Vortrag wie heute in der Landwirtschaft auf der ganzen Welt Plastik verwendet wird. Ein Einsatzgebiet in der Landwirtschaft sind sogenannten Mulchfolien, mit denen Böden abgedeckt werden, um Erträge zu erhöhen. Pro Jahr werden etwa 6-7 Millionen Tonnen Mulchfolien verwendet. Mulchfolien sind sehr dünn und bestehen aus dem nicht-abbaubaren Kunststoff Polyethylen. Ein Teil der Folien gelangt in die Böden und reichert sich dort langfristig an, mit negativen Folgen für das Pflanzenwachstum. Aus diesem Grund untersucht die Forschergruppe um Michael Sander biologisch abbaubare Polymere, die als Alternativen für Polyethylen in Mulchfolien dienen können. Dr. Sander erläuterte, wie Mikroorganismen und deren Enzyme Polymere in Böden biologisch abbauen können.
Grosses Interesse der Teilnehmenden
Nach den beiden Vorträgen und der anschliessenden Podiumsdiskussion stellten die Teilnehmenden zahlreiche Fragen, was zu einer angeregten Diskussion führte. Ein Teilnehmer fragte zum Beispiel, wie teuer biologisch abbaubare Mulchfolien im Vergleich zu Polyethylen-Mulchfolien wären. Michael Sander betonte, dass letztere zwar günstiger sind aber mögliche Folgekosten aufgrund der Anreicherung von Folienrückständen in Böden auch berücksichtigt werden müssten.