Corinne Dascenzo - Projektleiterin und Entwicklerin bei Ergon Informatik AG: «Als Schülerin wusste ich lediglich, dass ich Mathematik und Naturwissenschaften mochte und besuchte per Zufall einen Informatik-Schnupperkurs an der ETH.»

Alumni Portraits

Nach einem fünftägigen Programmierkurs und ohne einen eigenen Computer zu besitzen, entschied sich ETH Alumna Corinne Dascenzo für ein Informatikstudium an der ETH Zürich. Während ihres Masterstudiums absolvierte sie das MAS Lehrdiplom, um nebst ihrer Arbeit als Softwareingenieurin ihrer zweiten Leidenschaft nachzugehen: dem Unterrichten von jungen Menschen. Wir sprachen mit Corinne Dascenzo über ihre Zeit an der ETH, ihren Werdegang und über ihren Arbeitsalltag.

Corinne Dascenzo

Du hast in 2009 an der ETH mit einem Master of Computer Science abgeschlossen und eine Weiterbildung in Projektmanagement sowie ein Lehrdiplom gemacht. Was hat Dich inspiriert, an der ETH Informatik zu studieren?

Ich habe das Gymnasium Stadelhofen mit musischem Profil besucht. Als sich die Gymnasiumszeit dem Ende neigte und ich mich für ein Studium entscheiden sollte, hatte ich keinen Plan. Ich wusste lediglich, dass ich Mathematik und Naturwissenschaften mochte, aber auch Gestalten und Werken.

Eher per Zufall besuchte ich dann einen Informatik-Schnupperkurs an der ETH, der mir auf Anhieb sehr gefiel. Obwohl ich damals keinen eigenen Computer besass und meine einzigen Programmierkenntnisse aus dem Schnupperkurs stammten, entschied ich mich dazu, Informatik zu studieren. Aus einem Jahr Informatik-Schnupperstudium an der ETH wurde ein Master in Informatik und parallel dazu das MAS Lehrdiplom. In der Informatik fasziniert mich der Mix zwischen Kreativität und Algorithmik. Man muss gute Lösungsansätze für Probleme finden und diese dann noch ansprechend und benutzerfreundlich präsentieren.

Was hat Dich dazu bewogen, Dich auch an der ETH weiterzubilden?

Es war für mich naheliegend, mein Lehrdiplom auch gleich an der ETH zu machen, da ich bereits während meines Masterstudiums damit beginnen und mir gewisse Kurse anrechnen lassen konnte. Zum anderen überzeugte mich der gute Ruf des MAS, und ich war beeindruckt vom Engagement von Prof. Dr. Hromkovic, Vorsteher des MAS Lehrdiplom, die Informatik zum eigenen Schulfach in der Primarschule zu machen. Der Lehrer-Beruf hat mich schon als Kind fasziniert aber Vollzeit wollte ich das nie machen. Nebenbei als Lehrerin tätig zu sein, stellt für mich eine schöne Abwechslung dar und fordert mich auf einer ganz anderen Ebene. Ich mag es, den Schülern und Schülerinnen, die Informatik von verschiedenen Seiten zu zeigen und liebe die überraschten Gesichter, wenn ich ihnen etwas mit der theoretischen Informatik «vorzaubere».

Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Ich starte relativ früh in den Tag, ich mag die Ruhe auf den Strassen und auch im Büro. In meiner Funktion als Projektleiterin bei Ergon Informatik AG stehen dann häufig Meetings und Telefonate mit Kunden auf dem Plan, zum Beispiel um Spezifikationen und neue Releases zu besprechen. Daneben bin ich aber auch noch als Entwicklerin tätig, je nach Projekt in verschiedenen Programmiersprachen. Hauptsächlich entwickle ich Mobile Apps und Webapplikationen. Meetings mit Teamkollegen, wie beispielsweise unsere Standups, in denen die Projekte besprochen werden, gehören auch zu meinem Alltag. Einige administrative Aufgaben wie das Schreiben von Offerten, Rechnungen, etc. gehören natürlich auch zum Tagesablauf einer Projektleiterin.

Wieso hast Du Dich für einen Job in der Privatwirtschaft - im Gegensatz zur Forschung und Lehre - entschieden?

Diese Frage stellte sich mir nie, denn die Privatwirtschaft erschien mir von Anfang an abwechslungsreicher. Ausserdem arbeitete ich während des Studiums oft nebenbei, was mir den Einstieg ins Berufsleben erleichterte. In meiner jetzigen Tätigkeit als Projektleiterin und Entwicklerin bei Ergon Informatik AG, geniesse ich die Abwechslung und Vielseitigkeit meiner Arbeit. Vor allem in den Kundenprojekten sehe ich schnell das Resultat einer Arbeit, was sehr befriedigend ist. Ich arbeite an vielen verschiedenen IT-Projekten mit, die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kunden macht mir grossen Spass.

Was würdest Du Absolventen und Absolventinnen der ETH für Ihren beruflichen Werdegang raten?

Erstens rate ich den Studierenden, schon während des Studiums erste Erfahrungen in der Praxis zu sammeln. Das hilft bei der späteren Jobwahl, da man einerseits bereits Kontakte knüpfen kann für die spätere Jobsuche und andererseits auch herausfindet, welche Bereiche einen am meisten interessieren. Zweitens: Auch als Berufstätige ist Weiterbildung äusserst wichtig, um in dem sich ständig weiterentwickelnden Feld der Informatik up-to-date zu bleiben oder auch um sich fachlich zu spezialisieren. Ich absolviere beispielsweise aktuell den CAS Frontend Engineering an der HSR in Rapperswil.

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