Campus di Ricerca Cadenazzo: Agroscope and WSL under the same roof

  • Chapter Ticino Alumni
  • Agri-Food Alumni

On 27 April 2018, 37 members of the Agri-Food and OG Ticino Alumni met in Cadenazzo in order to visit the Campus di ricerca Cadenazzo that unites the two research institutes Agrospocope and WSL under the same roof.

by Rudi Belotti, Elena Libotte, Brigitte Gredt
ticino

The rest of this page is not translated. Please refer to the German version below.

Dies ist die zweite Veranstaltung, die gemeinsam von Agri-Food und OG Ticino durchgeführt wurde. Sie war für alle TeilnehmerInnen wiederum ein Highlight, sowohl aufgrund des vielseitigen Einblicks in die aktuellen Projekte der Agrar- und Forstforschung der Agroscope (Teil des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung) und WSL (Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft). Die Teilnehmer liessen den Anlass mit einem gemütlichen Abend und Tessiner Spezialitäten im Agriturismo Cadenazzo ausklingen. Kurz gesagt war es für alle ein lohnender Besuch in Cadenazzo, so wie es ein El. Ing. ETH Alumnus aus dem OG Ticino begeistert formulierte 'Ich wusste nicht, dass man Schädlinge mit andern Insekten bekämpfen kann'.

ticino

Agroscope und Agrarforschung

Agr. Ing. ETH Alumnus Dr. Mauro Jermini eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Präsentation über Agroscope. Der Leiter von Agroscope in Cadenazzo vermittelte den Anwesenden einen Überblick über die Projekte in der Schweizer Agrarforschung.
Agroscope ist Teil des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und weist heute verschiedene Standorte in der Schweiz auf: Avenches, Breitenhof, Cadenazzo, Changins, Conthey, Güttingen, Liebefeld, Posieux, Pully, Reckenholz, Tänikon, und Wädenswil. An jedem Standort wird ein spezifischer Forschungsbereich abgedeckt.
Seit 1953 betreibt Agroscope ein Forschungsinstitut im Tessin. Cadenazzo ist der einzige Standort südlich der Alpen, wo Spezialisten verschiedene Kompetenzen im Bereich Pflanzenschutz erarbeiten und landwirtschaftliche Forschung betreiben. Weinbau, Mais, sowie Strategien zur Bekämpfung pflanzlicher Krankheiten stellen weitere Schwerpunkte dar.
Dr. Mauro Jermini zählte einige aktuelle Beispiele auf: u.a. sprach er vom Kampf gegen die goldgelbe Vergilbung (phytoplasma), eine Krankheit, die von einem Mikroorganismus verursacht ist, und die die Weinproduktion unter Druck stellt. Dank der Forschungsarbeit von Agroscope gibt es heute Mittel zur Bekämpfung dieser Krankheit.
Invasive Neophyten stellen ein weiteres aktuelles Thema dar. Zum Beispiel der Kudzu (pueraria lobata) wuchert sehr schnell und stellt lokale Pflanzen in Gefahr. Auch in diesem Bereich hat Agroscope entsprechende Gegenmassnahmen entwickelt.

WSL und Forstforschung

Dr. Marco Conedera, ETH Forstingenieur Alumnus, führte die Besucher in die Forstforschung ein. Auch die WSL (Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) kann vom Standort in der Insubria Region profitieren, insbesondere weil diese Region an der Grenze zu drei Biomen, d.h. vorherrschenden Lebensgemeinschaften oder Ökosystemen, liegt. Immergrüne Laubwälder, Sclerophyllwälder und Laubwälder sind alle präsent in dieser Region, die ein Zehntel der Schweizer Gesamtfläche darstellt, und in denen man drei Viertel der Schweizer Pflanzentypen findet.
Die konkreten Beiträge der WSL sind vielfältig. Zum Beispiel führt das Forschungsinstitut Studien über Kastanienbäume durch, von denen es 120 verschiedene Typen in der Schweiz gibt, die kultiviert werden müssen, damit ein essbares Produkt bestehen kann.
Ein weiteres wichtiges Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von Techniken, die zur Vorhersage von Waldbränden dienen und somit die Optimierung des Hubschrauber -Pikettdienstes verbessern können.
Langweilig wird es in diesem Bereich nicht. Durchschnittlich treffen pro Jahr zwei schädliche Organismen in der Schweiz ein, welche für die Agrarwirtschaft und die Natur neue Herausforderungen darstellen. Die WSL erforscht diese Organismen, um richtige Gegenmassnahmen zum richtigen Zeitpunkt einsetzen zu können.
Auch die Technologie hilft der WSL Forschung: zum Beispiel dient das external page Monoplotting-Tool dazu, die Landschaftsentwicklung anhand alter Fotos zu studieren. Dank eines mathematischen Modells und moderner Computer-Kartographie kann man alte Fotos mit geographischen Koordinaten überlagern und somit alte und neue Situationen vergleichen.

Einer für alle, alle für einen

Was in anderen Bereichen zutrifft, gilt auch hier: Kooperationen sind für die WSL und Agroscope wertvoll. In Cadenazzo profitieren beide Institute, gemeinsamen unter einem Dach zu sein. Ein weiterer wichtiger Partner ist die kantonale Verwaltung, die lokale Mittel zur Verfügung stellt, aber auch andere interregionale und benachbarte Institutionen mit denen sie zusmamenarbeiten. Tatsache ist, dass Pflanzen und Mikroorganismen keine Landesgrenze kennen, d.h. schädliche Organismen können zuerst in einem Nachbarland auftauchen und anschliessend sich in der Schweiz ausbreiten. Dank der Kooperation kann man entsprechende Vorkehrungen treffen.
Der Rundgang endete mit dem Besuch der Treibhäuser, in denen die Frühlingsarbeiten im Gang waren, sowie der modernen Laboratorien, in dem die Experimente stattfinden.

JavaScript has been disabled in your browser