Ausflug ins Valle di Blenio und Biasca

Am 7. September unternahm die OG Ticino einen Ausflug ins Valle di Blenio und Biasca, um das lokale Kulturerbe zu entdecken und zu vertiefen.

16.09.2024 von Rudi Belotti

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Unter der Führung von Alessandro Ratti begannen wir unseren Tag bei der Kirche San Carlo von Negrentino, danach besichtigten wir die Casa Rotonda, Sitz der fotografischen Sammlung Roberto Donetta, anschliessend verschoben wir hinunter zur Kirche San Remigio in Corzoneso. Nach der Mittagspause in der Grotto Canvètt in Semione setzten wir unseren Ausflug mit der Besichtigung der Ruinen der Burg Serravalle und der Kirche Santa Maria del Castello fort, um mit der Besichtigung der Kirche Santi Pietro e Paolo in Biasca abzuschliessen.

Kirche San Carlo, Negrentino

Die Kirche von Negrentino liegt nur wenige Minuten von Leontica entfernt. Sie ist über eine moderne Hängebrücke zu erreichen. Das im 11. Jahrhundert erbaute Gebäude befindet sich an dem alten Weg des Nara-Passes, der das Blenio-Tal mit dem Leventina-Tal verbindet. Ursprünglich war sie Sant’Ambrogio und später San Carlo geweiht. Das Innere der Kirche ist mit Fresken bemalt und beherbergt einige der ältesten Fresken des Tessins.

Casa Rotonda, Sammlung Roberto Donetta, Casserio

Der Besuch der Casa Rotonda in Casserio ermöglicht uns das Leben von Roberto Donetta (Biasca 1865 – Casserio 1932) kennenzulernen, der sich nach einem Leben der Armut und der Einsamkeit als einer der grössten Fotografen seiner Zeit im Tessin zu Beginn des 20. Jahrhunderts herausstellte. Nach seinem Tod wurden mehr als 5000 Glasplatten gefunden, die Fotos von verschiedenen Ereignissen, Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen zeigen. Seine grosse Neugierde und Leidenschaft für die Fotografie führten ihn zu persönlichen Experimenten, die heute im Archiv bewundert und studiert werden können.

Kirche San Remigio, Corzoneso

Die Kirche San Remigio befindet sich an der alten Römerstrasse, die zum Lukmanierpass führt. Sie wurde in verschiedenen Epochen erbaut. Der Hauptsaal der Kirche stammt aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. Das Gebäude wird erstmals 1249 erwähnt. Im 12. Jahrhundert wurde das Gebäude erweitert.

Bevor wir unsere Wanderung fortsetzen, haben wir ein ausgezeichnetes Mittagessen in der Grotto Canvètt in Semione genossen, wo Alfreda und Fabio uns die typische «Polenta e Brasato» zubereitet haben.

Castello di Serravalle und Santa Maria del Castello

Serravalle ist die drittwichtigste Burg im Kanton Tessin, nach der Festungsanlage Bellinzona und der Festung Locarno. Eine erste archäologische Entdeckung geht auf die Jahre 1928-1930 zurück. In den Jahren 2000-2002 wurden neue Restaurierungs- und Erkundungsarbeiten durchgeführt, die ermöglichten die Geschichte der Burg ausführlicher zu rekonstruieren. Das erste Gebäude stammt wahrscheinlich aus der karolingischen Zeit um 900 und wurde 1182 zerstört, als sich Blenio und Leventina im Bündnis mit dem Schwur von Torre zusammenschlossen. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde dann eine neue Burg errichtet, die 1402 gewaltsam zerstört wurde.

Südlich der Burgruine befindet sich die Kirche Santa Maria del Castello aus dem 14. Jahrhundert, die mit Fresken des Malers Giovanni Battista Tarilli aus dem Jahr 1587 dekoriert ist.

Kirche Santi Pietro e Paolo, Biasca

Die letzte Etappe unseren Ausflug führte uns zur Besichtigung der Kirche Santi Pietro e Paolo in Biasca. Die dreischiffige Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist eines der bedeutendsten Beispiele romanischer Architektur im Kanton Tessin und in der Schweiz. Sie liegt eindrucksvoll auf einer Anhöhe, die das Dorf beherrscht. Im Inneren fällt die Neigung des Steinpflasters sowie die Freskenzyklen von grossem historischem und künstlerischem Interesse auf.

Dieser eintägige Ausflug ermöglichte es uns, unser Wissen über das kulturelle und künstlerische Erbe der Region zu vertiefen, indem wir Orte von besonderem historischem Interesse besuchten.