Baustelle ASTRA EP28 und Museum Herman Hesse

Am 21. Juni organisierte die OG Ticino eine Veranstaltung in drei Teilen. Zuerst besuchten wir die Sanierungsbaustelle der Autobahn A2 zwischen Gentilino und Lamone. Anschliessend besuchten wir das Museum Hermann Hesse in Montagnola, wo wir durch eine Führung viele Aspekte des Lebens des Schriftstellers erfahren konnten. Zum Abschluss genossen wir ein ausgezeichnetes Abendessen im Restaurant Bora da Besa in Gentilino.

Baustelle ASTRA EP28

Für den ersten Teil unseres ETH-Alumni Nachmittag trafen wir uns in den Büroflächen der ASTRA Baustelle EP28 in Cadempino. Dort wurden wir von Gianni Ruggia empfangen. Der Bauingenieur EPFL und Projekleiter informierte uns über die Aktivitäten der USTRA-Filiale in Bellinzona und die Sanierungsarbeiten der Autobahn A2 zwischen Gentilino und Lamone.

Die Zuständigkeit der ASTRA Filiale Bellinzona erstreckt sich auf die gesamte Autobahn A2 im Tessiner Gebiet, einschliesslich der S. Gotthard- und S. Bernardino-Tunnel sowie der Mappo-Morettina-Tunnel.

Der Strassenabschnitt zwischen Gentilino und Lamone muss saniert werden, da er 50 Jahre alt ist. Auf diesem Abschnitt werden täglich ca. 80’000 Fahrzeuge verzeichnet, in Spitzenzeiten sind es sogar 95’000. Das Verkehrsaufkommen auf diesem Strassenabschnitt stellt das Baustellenmanagement vor grosse Herausforderungen.

Das Sanierungsprojekt geht auf das Jahr 2013 zurück. Zehn Jahre später konnte man mit den Arbeiten beginnen, die bis 2028 dauern und rund 265 Mio. CHF kosten werden. Die Baustelle erstreckt sich über eine Länge von 6 km in einem flachen und hügeligen Gebiet. Darüber hinaus werden 2,5 km Baustelle für die Sanierung der Ausfahrrampen Lugano Nord und 4,1 km Lärmschutzwände in Betracht gezogen. Auch der Rastplatz in Muzzano wird komplett saniert und mit modernen, selbstreinigenden Edelstahl-WCs ausgestattet. Auf dem Rastplatz werden zudem Ladesäulen für Elektroautos errichtet.

Bei der Sanierung muss ausserdem die Abwasserbehandlung berücksichtigt werden, und die neuen Rechtsgrundlagen in diesem Bereich zu beachten sind. Dies erfordert zum Beispiel den Bau zwei Strassenabwasser-Behandlungsanlagen (SABA), die das Wasser wieder auf die vorgesehenen Parameter bringen, bevor es in den Vedeggio eingeleitet wird. Zusätzlich ist die Verlegung einer wasserdichten Decke unter dem Strassenmantel vorgesehen, um die Schutzzonen S2 und S3, durch die die Autobahn verläuft, zu schützen.

Nach der Orientierung, besuchten wir die Baustelle, an dem der Bohrer für das Verlegen der Fundamentpfähle der Stützmauer auf Höhe der Mulini di Bioggio in Betrieb ist. Es handelt sich um einen der grössten Bohrer der Schweiz, der für das Verlegen des Fundaments in 20-30 Metern Tiefe verwendet wird.

Hermann Hesse Museum in Montagnola

Nach der Besichtigung der EP28-Baustelle verschoben wir nach dem Museum Hermann Hesse in Montagnola. Dank einer Führung konnten wir die Orte entdecken, an denen der Schriftsteller von 1919 bis 1962 lebte. Das im Jahr 1997 eingerichtete Museum befindet sich im Turm der Casa Camuzzi. Dort konnten wir die verschiedenen Lebensphasen des 1877 in Calw in Deutschland geborenen Schriftstellers und Malers kennenlernen. Wir haben seine Biografie erfahren, die von vielen Schwierigkeiten und Leiden durchdrungen ist: von psychischen Störungen über den Selbstmordversuch im Jahr 1892, die Schwierigkeiten während des Ersten und Zweiten Weltkrieges bis hin zu seinen drei Ehen. Seine Beziehungen zur Schweiz sind vielfach: er lebte in Basel und Bern, bevor er sich im Tessin niederliess. Er verbrachte mehrere Sommer in Sils-Maria im Engadin. Sein literarisches Schaffen setzt sich mit dem Streben nach Authentizität, Selbsterkenntnis und Spiritualität auseinander. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt 1946 den Nobelpreis für Literatur.

Unsere Veranstaltung endete mit einem gemütlichen Abendessen im Restaurant Bora da Besa.

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