Baustelle ASTRA EP28
Für den ersten Teil unseres ETH-Alumni Nachmittag trafen wir uns in den Büroflächen der ASTRA Baustelle EP28 in Cadempino. Dort wurden wir von Gianni Ruggia empfangen. Der Bauingenieur EPFL und Projekleiter informierte uns über die Aktivitäten der USTRA-Filiale in Bellinzona und die Sanierungsarbeiten der Autobahn A2 zwischen Gentilino und Lamone.
Die Zuständigkeit der ASTRA Filiale Bellinzona erstreckt sich auf die gesamte Autobahn A2 im Tessiner Gebiet, einschliesslich der S. Gotthard- und S. Bernardino-Tunnel sowie der Mappo-Morettina-Tunnel.
Der Strassenabschnitt zwischen Gentilino und Lamone muss saniert werden, da er 50 Jahre alt ist. Auf diesem Abschnitt werden täglich ca. 80’000 Fahrzeuge verzeichnet, in Spitzenzeiten sind es sogar 95’000. Das Verkehrsaufkommen auf diesem Strassenabschnitt stellt das Baustellenmanagement vor grosse Herausforderungen.
Das Sanierungsprojekt geht auf das Jahr 2013 zurück. Zehn Jahre später konnte man mit den Arbeiten beginnen, die bis 2028 dauern und rund 265 Mio. CHF kosten werden. Die Baustelle erstreckt sich über eine Länge von 6 km in einem flachen und hügeligen Gebiet. Darüber hinaus werden 2,5 km Baustelle für die Sanierung der Ausfahrrampen Lugano Nord und 4,1 km Lärmschutzwände in Betracht gezogen. Auch der Rastplatz in Muzzano wird komplett saniert und mit modernen, selbstreinigenden Edelstahl-WCs ausgestattet. Auf dem Rastplatz werden zudem Ladesäulen für Elektroautos errichtet.
Bei der Sanierung muss ausserdem die Abwasserbehandlung berücksichtigt werden, und die neuen Rechtsgrundlagen in diesem Bereich zu beachten sind. Dies erfordert zum Beispiel den Bau zwei Strassenabwasser-Behandlungsanlagen (SABA), die das Wasser wieder auf die vorgesehenen Parameter bringen, bevor es in den Vedeggio eingeleitet wird. Zusätzlich ist die Verlegung einer wasserdichten Decke unter dem Strassenmantel vorgesehen, um die Schutzzonen S2 und S3, durch die die Autobahn verläuft, zu schützen.
Nach der Orientierung, besuchten wir die Baustelle, an dem der Bohrer für das Verlegen der Fundamentpfähle der Stützmauer auf Höhe der Mulini di Bioggio in Betrieb ist. Es handelt sich um einen der grössten Bohrer der Schweiz, der für das Verlegen des Fundaments in 20-30 Metern Tiefe verwendet wird.