Besuch der Max Baldinger AG

Am 25. Mai hatten wir von der Ortsgruppe Baden die Gelegenheit, das Firmenareal der Max Baldinger AG in Rümikon zu besichtigen. Die Firma hat sich seit 1951 auf den Handel mit Wein- und Getränkeherstellungsbedarf spezialisiert und entwickelte sich mittlerweile zum grössten Onlinehändler der Branche. Das Unternehmen wird von Regula Scheele-Baldinger und ihrem Bruder Dieter Baldinger in dritter Generation geleitet und beschäftigt zehn Mitarbeiter.

Max Baldinger

Der Besuch begann mit einer Führung durch die Geschäftsräume der Firma. Dabei wurde deutlich, dass über die Jahre hinweg das Sortiment erheblich erweitert wurde und nun nahezu alles angeboten wird, was zur Herstellung und Abfüllung von Wein und anderen Getränken benötigt wird. Von Regula und Dieter haben wir dabei diverse Anekdoten gehört. Bei der Übernahme der Industriehalle in Rümikon im Jahr 2014 war bereits ein Hochregallager vorhanden. Damals konnte sich niemand vorstellen, das Hochregallager zu verwenden. Heute möchte niemand mehr darauf verzichten.

Im zweiten Teil der Führung erhielten wir einen Einblick in die umfangreiche Sammlung von Kellereimaschinen. Die Sammlung umfasst mittlerweile über 1’000 Stück und besteht hauptsächlich aus Maschinen und Geräten, die in der Kellerwirtschaft verwendet wurden. Es handelt sich dabei vorwiegend um Objekte aus dem ersten und zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts, als die Mechanisierung der Branche stark voranschritt. Voller Elan präsentierte Roland Baldinger, der Vater von Regula, die verschiedenen Maschinen zum Abfüllen, Verschliessen und Etikettieren. Dabei gab es den französischen Ansatz eines Monoblocks, bei dem alle einzelnen Maschinen auf einen Fuss montiert wurden, oder den deutschen Ansatz, bei dem die einzelnen Maschinen verkettet wurden.

Früher verwendete man Asbest

Im Laufe der Zeit kamen neue Materialien zum Einsatz. Die Maschinen wurden nicht länger aus vielfältigen Gussteilen zusammengebaut und Asbest kam beim Filtern zum Einsatz, was die ganze Gruppe überraschte. Mit Asbest war erstmals eine sterile Abfüllung möglich und der Wein konnte länger gelagert werden.

Mit dem Aufkommen von Pumpen mussten die Fässer nicht mehr den ganzen Tag herumgetragen werden und der Beruf des Schröter wurde überflüssig. Daher nannte man die Pumpen auch «Schrötertod».

Zum Abschluss liessen wir den nostalgischen Abend mit einem Apéro im liebevoll restaurierten Bahnhofsgebäude Rümikon-Mellikon von 1876 ausklingen. Dieses historische Gebäude befindet sich ebenfalls auf dem Firmenareal. Dazu gehört eine original ABB Werkslokomotive Tm 2/2 FERDI von 1953 sowie Güterwagen und Rottenwagen.
 

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