Virtual reality meets surgery - Besuch bei VirtaMed

Übung macht den Meister oder die Meisterin. Dieses Motto gilt besonders für das «Handwerk» der Chirurgie; umso mehr, wenn es sich dabei um laparoskopisch oder arthroskopisch ausgeführte Eingriffe handelt. Wie das Unternehmen VirtaMed dabei angehende und erfahrene Chirurginnen und Chirurgen unterstützt, konnten 25 interessierte Mitglieder der ETH Alumni am 1. März 2023 bei einem Besuch der Räumlichkeiten der VirtaMed an der Rütistrasse in Schlieren hautnah miterleben.

VirtaMed

Stefan Tuchschmid, Co-CEO und Gründer der Firma VirtaMed, hiess uns Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich willkommen. Er gab einen spannenden Einblick in die Geschichte der Firma seit der Gründung im Jahre 2007, in die Philosophie sowie die Geschäftsziele. Der grosse Bedarf an medizinischen Simulatoren begründet sich einerseits in der schwer zu erlernenden Technologie der sogenannten Knopflochchirurgie und andererseits in der eingeschränkten Verfügbarkeit von Übungsmöglichkeiten an Patienten und Tierkadavern. Hier geben die Simulatoren von VirtaMed den Chirurginnen und Chirurgen ein grosses Spektrum an Übungsmöglichkeiten, um komplexe Eingriffe in einzelne Teilschritte zerlegen, gefahrlos wiederholen und in naher Zukunft eventuell auch anhand von messbaren Kriterien qualitativ bewerten zu können.

VirtaMed beschäftigt heute rund 120 Mitarbeitende, hat Niederlassungen in der Schweiz, in den USA und in China und exportiert seine Simulatoren in die ganze Welt.

Nach den einführenden Worten von Stefan Tuchschmid übernahm André Niederberger, Senior Product Manager, die Führung durch die Produktionsräume von VirtaMed. Die Firma konzipiert sämtliche Komponenten für seine Simulatoren selbst und lässt diese nach eigenen Vorgaben von Partnerfirmen fertigen. Alle benötigten Komponenten werden im Hause gelagert und von einem Logistikteam für die Montageaufträge gerüstet. In der Montage werden alle später benötigten Baugruppen vormontiert, wobei hier immer das Vier-Augen-Prinzip zur Erfüllung der Qualitätsanforderungen gilt. Die Fertigstellung der Simulatoren mit den vormontierten Baugruppen geschieht jeweils nur auf Kundenauftrag. Ein Montagemitarbeiter oder eine Montagemitarbeiterin stellt dabei einen kompletten Simulator von A bis Z her. Zuallerletzt wird das Zusammenspiel von Soft- und Hardware mit dem jeweils vom Kunden bestellten Setup getestet.

Vernähen am Simulator


Den krönenden Abschluss des Besuches bei VirtaMed stellten die ersten eigenen Übungsschritte der Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Simulatoren dar. Mit Unterstützung der hilfsbereiten Mitarbeitenden von VirtaMed konnten wir erfahren, wie schwierig die Hand-Augen-Koordination in einem zweidimensionalen Umfeld ist, bei dem es gilt, so komplexe Dinge wie das Vernähen einer Wunde zu bewältigen. Trotz erheblicher Mühe mit sogenannten einfachen Eingriffen übten einige Besuchende hartnäckig und ausdauernd an den verschiedenen Simulatoren.

Beeindruckt hat nebst anderem die detailgetreue und äusserst realistische grafische Darstellung der inneren Organe der menschlichen Bauchhöhle beim Laparoskopie-Simulator.

Der Besuch wurde durch einen Apéro abgerundet, der Raum für Diskussionen und persönliche Gespräche bot.

Im Namen des AMIV und aller Teilnehmenden bedanke ich mich ganz herzlich bei Stefan Tuchschmid, André Niederberger und allen anderen Mitarbeitenden von VirtaMed für den äusserst interessanten Einblick in ihr Tätigkeitsfeld und bei Thomas Zurbrügg für die Koordination und Organisation dieses Anlasses.
 

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