Ortsgruppe Baden: Networking im Vordergrund

Wie seid ihr zur Ortsgruppe Baden gekommen?

Sarah: Ich hatte schon in der Kantonsschule Freunde, mit denen ich dann auch gleichzeitig an der ETH studierte. Ich bin vor Jahren mal zu einem der Anlässe der Ortsgruppe gegangen und war da eine der jüngeren unter den Teilnehmenden. Das war aber nur der erste Eindruck. Ich bin dann nochmals hingegangen, um Bekannte zu treffen und ich fand Gefallen daran. 2018 hat mich dann Thomas gefragt, ob ich nicht in den Vorstand kommen möchte, und da habe ich zugesagt. Ich finde es gut, dass wir an den Anlässen nun verschiedene Generationen und Personen mit unterschiedlichen Studienabschlüssen haben. Wir haben mittlerweile eine sehr gute Durchmischung und Verjüngung erreicht.

Thomas: Ich wurde 2015 angefragt, ob ich mich im Vorstand der Ortsgruppe Baden engagieren möchte. Zwei Freunde aus der Bezirksschulzeit waren schon dabei und man wollte damals ganz bewusst den Vorstand verjüngen. Wir haben uns gefragt, was können wir beitragen, damit die Ortsgruppe wächst und auch in Zukunft attraktiv bleibt. Wir wollten sie als Netzwerkorganisation etablieren, das Gemeinschaftsgefühl als ETH-Alumni und -Alumnae steigern. Während des Studiums gab es das aus meiner Sicht nicht. Man war mehrheitlich innerhalb des eigenen Departements unterwegs. Es gab keinen «ETH-Brand», denn man spürte oder vertrat. Unser gemeinsames Ziel war es, den Generationenwechsel voranzutreiben und generell mehr Diversität in die Ortsgruppe zu bringen. Wir alle haben eine anderen Studienhintergrund und immerhin sind nun zwei Frauen im Vorstand.

Die Verjüngung ist euch gelungen, nicht nur im Vorstand.

Thomas: Ja, das ist uns gelungen. Die neuen Mitglieder, ungefähr 20 bis 30 pro Jahr, sind meist erst wenige Jahre im Berufsleben.
Früher waren die Anlässe oft am Nachmittag, wir machen nun häufig abends Veranstaltungen und versuchen diese aber möglichst divers zu gestalten, sodass sich auch Pensionierte angesprochen fühlen.

Welche Erfolgsfaktoren gibt es aus eurer Sicht für eine erfolgreiche Ortsgruppe beziehungsweise Mitgliederorganisation?

Sarah: Es ist schwierig, einen Vergleich mit anderen Ortsgruppen zu machen. Es ist sicher wichtig, dass die Anlässe möglichst alle Mitglieder ansprechen und gleichzeitig thematisch vielfältig sind. Man muss spannende Redner oder Rednerinnen gewinnen. Das ETH-Netzwerk spielt dabei eine grosse Rolle, auch als einladende Organisation. Wichtig ist, dass man sich die Arbeit aufteilt. Bei der Ortsgruppe Baden ist alles Teamwork.

Thomas: Für mich muss die Organisation nachhaltig sein. Wir haben jeweils viele Personen an einem Anlass. Das ist erfreulich. In den letzten vier Jahren haben wir acht Prozent an Mitgliedern dazugewonnen, dazu beigetragen hat vor allem der jährliche Neuabsolventen-Anlass. Dazu laden wir junge Alumni und Alumnae aus dem Grossraum Aargau ein. Das ist ein Veranstaltungsformat, das ich nur empfehlen kann, um neue Mitglieder zu bekommen. Der nächste Anlass wird übrigens an der Badenfahrt am 24. August 2023 stattfinden.

Ihr hattet 2022 einen Wechsel im Vorstand: Andreas Christen ist zurückgetreten und neu kam Pascal Schwendimann. Wie findet ihr neue Vorstandsmitglieder?

Thomas: Pascal Schwendimann ist im letzten Herbst an den Neuabsolventen-Anlass gekommen und es hat ihm bei uns gefallen. Im Vorfeld an die Mitgliederversammlung im November hatten wir einen Aufruf lanciert: Wer sich für die Vorstandsarbeit interessiere, solle sich melden. Und so haben wir nun einen jungen Mathematiker im Vorstand. Pascal will sich dafür einsetzen, dass wir die jungen Alumni und Alumnae noch besser erreichen. Wir wählten diesen Wechsel im Vorstand ganz bewusst. In vier Jahren würde ich dann gerne das Präsidentenamt an jemand Neues übergeben. Es ist wichtig, dass wir regelmässig frisches Blut hineinbringen.

Was liegt euch besonders am Herzen in eurer Ortsgruppe?

Sarah: Wir wollten die Ortsgruppe Baden weiterhin attraktiv für die Mitglieder halten. Ich glaube, der Schlüssel liegt in der Verjüngung unter den Mitgliedern. Die Vorstandssitzungen sind für mich wie ein Treffen unter Freunden, wir verstehen uns gut und deshalb macht es mir riesig Spass. Ich wünsche mir, dass die Zusammenarbeit im Vorstand weiter so locker und zukunftsgerichtet bleibt.

Thomas: Ich würde mir wünschen, dass wir in der Ortsgruppe Baden «das Netzwerk» noch besser nutzen. Es wäre schön, wenn sich unsere Mitglieder vermehrt gegenseitig ansprechen, um Informationen für ihre Karriere einzuholen. Auch die Dachorganisation kann unterstützen, damit die Netzwerke besser genutzt werden und so der Erfahrungsaustausch zwischen jungen und erfahrenen Berufsleuten gelingt.

Was würdet ihr gern von anderen Mitgliederorganisationen wissen?

Sarah: Ein Austausch über Events und über Massnahmen für die Mitgliedergewinnung wäre sicher spannend. Ich habe den Eindruck, dass viele Mitgliederorganisation dieselben Themen haben.

Thomas: Mich würde interessieren, was für ein Leitbild, was für einen Zweck andere Mitgliederorganisationen haben. Wie gehen sie mit dem Thema Networking um? Ich denke, es ist wichtig, dass wir uns weiterentwickeln und neue Wege gehen. Man sollte in kleinen Schritten die Veränderung anstossen. Das haben wir auch getan. Ich erhoffe mir zu diesen Themen auch Inputs von der Dachorganisation.