August STAMM

Schwache Teilnahme

Trotz angenehmen Temperaturen hatten sich nur sechs Alumni angemeldet, wobei einer nicht erschien. Roll, Mulles, Georg, Tom und Gast hatten sich pünktlich auf der Terrasse der Brasserie eingefunden und konnten noch Marc (genannt Muuss) aus Basel und Charel aus Sion via Zoom begrüssen.

Erdgas

- Ein wertvoller Rohstoff
Die zu erwartende Versorgungslücke in Erdgas erinnert uns daran, dass Gas der Ausgangsstoff für Methanol, Wasserstoff, Acetylen, Ammoniak und gewisse Grundstoffchemikalien ist, aus denen Dünger, Kunststoffe oder Medikamente entstehen. Betroffen sind die Chemie- sowie Papierindustrie, die Glas- und Keramikindustrie. Ein Teil der Düngerproduktion kann auf Harnstoff umgestellt werden, das wiederum in Kaugummis, Kosmetikartikeln und im sogenannten AdBlue (flüssige Harnstofflösung) vorkommt, um die Abgase von Dieselmotoren von giftigen Stickoxiden zu reinigen.

- Preisentwicklung
Anfang 2021 kostete eine Megawattstunde Erdgas 20 EUR, im März 2022 200 EUR, also das Zehnfache.

Teuerung

Im Juli 2022 wird die Teuerungsrate auf 9,3 Prozent geschätzt, und liegt damit 1 Prozentpunkt niedriger als im Vormonat. Die Inflationsrate in der Eurozone ist mit 8,9 Prozent die höchste Rate seit Einführung des Euros.

Reich und trotzdem verschuldet

Laut «Global Finance» ist Luxemburg das reichste Land der Welt. «Global Finance» erstellt ein Ranking aufgrund des GDP-PPP-Wertes, wobei das Bruttoinlandsprodukt um die Kaufkraft bereinigt wird, um einen Eindruck zu erhalten, wie «reich» die Bürger sind. GDP-PPP-Wert Luxemburgs: 140694; die Schweiz kommt auf den 6. Platz mit einem GDP-PPP-Wert von 84658. Das gute Abschneiden Luxemburgs bei den expliziten Staatsschulden in 2021 von 22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verschafft dem Land zwar wieder ein Tripple «A», wird aber überschattet durch implizite, verdeckte Staatsschulden von 495 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Diese verdeckten Schulden sind bedingt durch zukünftige hohe Rentenansprüche. Die alterungsbedingten Ausgaben in Luxemburg werden zwangsläufig steigen. Längerfristig wird die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen durch den demographischen Druck beeinträchtigt. Luxemburg droht eine Rentenlücke.

Demzufolge wären wachsende Steuern von immer mehr Beschäftigten eine Lösung. Daraus resultiert die Notwendigkeit, wieder mehr Steuerzahler aufzutreiben, d.h. die Einwohnerzahl müsste steigen. Diesen neuen Steuerzahlern müssten wieder mehr Wohnungen zur Verfügung gestellt werden. Dies wirkt sich auf den Wohnungsmarkt aus. Die Spirale dreht sich immer wieder.

Wohnungsmarkt

Da unter den 458 000 Beschäftigten, die 2021 einer geregelten Arbeit nachgingen, 212 000 Grenzgänger sind (46 Prozent der Beschäftigtenzahl), ist die Nachfrage nach Wohnungen in Luxemburg gross. Die Preise für Wohnungen steigen weiter. In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 betrug die Jahreswachstumsrate 10,5 Prozent.

Nächster Stamm

Wir hoffen, dass der September Stamm, der traditionsgemäss in einem Festzelt der Schobermesse auf dem «Glacis»-Feld stattfindet wieder besser besucht wird.