Eine Reise durch Raum und Zeit | Teil 2: Stadtführung «Zürcher Hotspots der Urbanen Kunst»

OG Zürich Alumni

In dieser BAG-konformen Stadtführung der besonderen Art wanderten wir durch zwei Zürcher Quartiere – und fanden uns zwischen Vandalismus und Kunst wieder.

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Nach über einem Jahr Corona-bedingten «Lockdown» bot die Ortsgruppe Zürich Alumni endlich wieder einmal eine Führung an – BAG-konform unter freiem Himmel. In diesem 2. Teil der Reise durch Raum und Zeit führten uns wiederum Roman Leu und Catherine Eisendle zu pulsierenden Hotspots der Urban Art und luden uns dazu ein, die Limmatstadt neu zu entdecken – nämlich als ein sich ständig veränderndes Freiluftmuseum.

Räumlicher Bezug

Auf dem Spaziergang durch das ehemalige Industriequartier und den hippen Kreis Cheib liess sich erkennen, was Urban Art (wie Graffiti und Street Art) im Wesentlichen ausmacht: der räumliche Bezug zur Umgebung und eine hochfrequente Dynamik.

Der Wettergott hatte Erbarmen mit uns. In diesem nassen Sommer mit vielen heftigen Gewitter schenkte er uns genau für die Dauer unseres Spazierganges ein kurzes, teilweise sonniges Fenster, das uns erlaubte, auf dem gemütlichen Spaziergang die vielen Graffitis unbeschwert zu betrachten.

Stadtführung der besonderen Art

Wir trafen uns am Limmatplatz und wanderten über den Impact Hub zum Letten mit seinen farbenfrohen und legalen Wandbildern. Von dort ging es weiter über das Viadukt zu Frau Gerolds Garten. Entlang der Neugasse tourten wir durch die verwinkelten Gassen des Langstrassenquartiers, wo es ein Potpourri an verborgener Urban Art zu entdecken gab. Dabei nahmen wir verschiedene Formen wie zum Beispiel “Murals und Throwups” und Techniken wie etwa „Pasteup, Stencil, Freehand, Sticker“ unter die Lupe. Zudem gingen unsere Reiseleitenden auf die Motivation der Kunstschaffenden ein: Warum hinterlassen sie eigentlich ihre Spuren im öffentlichen Raum, und wie reagiert die Stadtverwaltung auf dieses subversive Phänomen?

Flüchtige Subkultur

Urban Art wurde zwar einerseits längst in den Kanon der populären Kultur aufgenommen und auf dem Kunstmarkt als Anlage gehandelt. Andererseits bewegt sie sich aber nach wie vor zwischen Kunst und Vandalismus, wie beispielsweise die langjährige Kontroverse um die Werke von Harald Naegeli zeigt. Heute ist die wichtigste Plattform für Urban Art aber nicht die Stadt sondern das World Wide Web. Im virtuellen Raum wird diese flüchtige Subkultur auf den Social Media Netzwerken wie etwa Instagram viral verbreitet und dabei für die Ewigkeit digitalisiert.

Starkart

Die Tour endete im Kunstraum Starkart, dessen Fassade wie ein visuelles Archiv lokaler und internationaler Urban Art betrachtet werden kann. Neben dem Apéro im Hof wurde den Teilnehmenden die Gelegenheit geboten, die Sprühdose selbst in die Hand zu nehmen und ein Schablonen-Motiv von Banksy zu sprayen. Für Schutz – auch für die Kleider – war gesorgt. Dabei konnten alle ihre kreativen Fähigkeiten aktiv ausleben.

Erfreuliche Teilnehmendenzahl

Diese Führung für 20 Teilnehmende haben wir am Pfingstsonntag zu später Stunde aufgeschaltet, und in kürzester Zeit war sie ausgebucht. Am 7. Juli 2021 trafen sich dann trotz unsicheren Wetteraussichten 19 kunstinteressierte Alumni und Alumnae, die den ersten Anlass seit langem mit persönlicher Begegnung inklusive Apéro und Spray-Möglichkeit sichtlich genossen.

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