Eine Reise durch Raum und Zeit Teil 1: "Zurück in die Zukunft / Von Graffiti zu Memes"
OG Zürich Alumni
In diesem Webinar reisten wir zurück zu den Wurzeln der visuellen Darstellung und Kommunikation, verfolgten ihre Entwicklung bis in die Gegenwart und versuchten einen Blick in ihre Zukunft zu werfen.
Dieses Webinar wurde am 16. Juni 2021 von Roman Leu (Kulturschaffender, Urban Art Experte und Lehrbeauftragter UZH) und Catherine Eisendle (Kulturwissenschaftlerin und Lehrbeauftragte UZH) durchgeführt.
Evolution von grafischen Zeichen
Sie waren unsere Reiseleitenden in einer virtuellen Expedition durch Zeit und Raum und führten uns in atemberaubendem Tempo durch archaische, urbane und digitale Räume. Von einfachen grafischen Zeichen auf den ersten primitiven Werkzeugen der Menschheit über unterschiedliche Kunstformen wie die Höhlenmalereien in Lascaux, antiken Graffiti in Pompeji, Ikonen der Kunst von der Renaissance bis Picasso, von Nägelis legendären Werken in der ETH-Tiefgarage, über Banksy’s Stencils bis hin zu Drohnen-Graffiti, haben sie Verbindungen dieser kulturellen Ausdrucks¬formen zu den neuen viralen Internetphänomenen der Memes aufgezeigt.
Graffiti
Technologische Fortschritte haben immer neue visuelle Kommunikationsformen und künstlerische Ausdrucksweisen unterstützt. So war die günstige Verfügbarkeit von Sprühdosen eine der Voraussetzungen, dass ab den 1960-er Jahren Graffitis im öffentlichen Raum sichtbar wurden. Die besprühten U-Bahnen haben z.B. in New York die codierten Messages permanent in alle Ecken der Stadt gefahren und sie so für viele sichtbar gemacht. Die inoffiziellen Botschaften auf öffentlich zugänglichen Flächen haben dann wieder andere animiert, ihrerseits mit eigenen Kreationen an den unterschiedlichsten Orten darauf zu antworten. Die zunehmende Digitalisierung schafft nun neue Möglichkeiten, Zeit und Raum noch schneller zu überwinden und eine grosse Reichweite kostengünstig zu erlangen. Dies verändert nicht nur die Arbeit der Künstler*innen, sondern auch unsere Art darauf einzugehen und sogar mitzugestalten.
Memes als Graffiti der sozialen Medien?
Zum Schluss wagten unsere Tour-Guides einen Ausblick auf zukünftige visuelle Kommunikations¬techniken und die künstlerische Welt von morgen, die sich viel stärker und dynamischer im virtuellen Raum abspielen werden. Es wurde die Frage diskutiert, ob Memes die Graffitis der sozialen Netzwerke sind.
36 kunstinteressierte Alumni haben sich am Webinar angemeldet, 17 haben dann schlussendlich an diesem heissen Abend kurz vor dem Länderspiel Italien : Schweiz teilgenommen.
Obwohl das Webinar als Plattform der zukünftigen digitalen Ausrichtung entsprach, planen wir am 7. Juli 2021 für Interessierte in einem Teil 2 eine analoge Stadtführung „Zürcher Hotspots der Urbanen Kunst“ und anschliessend endlich wieder einen gemeinsamen Apero, bei dem wir das Erlebte zwischen Vandalismus und Kunst diskutieren können.