Agri-Food Alumni Science Forum: über eine pestizidfreie Weizenproduktion in der Schweiz aus Sicht der Wissenschaft

Agri-Food Alumni

Unter dem Titel «Die Etablierung eines grossflächigen Programmes zur pflanzenschutzmittelfreien Weizenproduktion in der Schweiz» führten wir zum ersten Mal das Agri-Food Alumni Science Forum durch. Zu Gast waren Alumnus Prof. Dr. Robert Finger (Gruppe für Agrarökonomie- und Politik der ETH Zürich) sowie Alumnus Dr. Niklas Möhring.

Agri-Food

Der Agrar- und Ernährungssektor steht weltweit vor der Herausforderung, ausreichend Lebensmittel von guter Qualität für die wachsende Weltbevölkerung zu produzieren. Pflanzenschutzmittel (PSM) können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten und den Schädlingsdruck auf die Lebensmittelproduktion eindämmen. Gleichzeitig kann der PSM-Einsatz negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und Umwelt haben, sodass eine Risikoreduktion unabdingbar ist. Auch in der Schweiz, wo PSM-Grenzwerte in Gewässern regelmässig überschritten werden, widmen sich Gesellschaft, Lebensmittelindustrie, Politik und Wissenschaft zunehmend dem PSM-Einsatz sowie möglichen Lösungen zu dessen Risikoreduktion. Unter anderem kündigte die Migros an, bald nur noch PSM-freies Brot verkaufen zu wollen und IP-Suisse (eine Schweizerische Vereinigung zur Förderung einer umweltschonenden und tierfreundlichen Landwirtschaft) lanciert derzeit ein PSM-freies Weizenanbauprogramm (pestizidfrei aber nicht nach den Richtlinien von Bio Suisse produziert).
Auch die Gruppe für Agrarökonomie- und Politik der ETH Zürich unter der Leitung von Prof. Robert Finger befasst sich seit einiger Zeit mit dem PSM-Einsatz. Dabei verfolgen die Forscherinnen und Forscher einen holistischen Ansatz für die PSM-Politik und arbeiten mit verschiedenen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette zusammen.

Fallstudie Weizenproduktion

Im erstmalig durchgeführten ETH Agri-Food Alumni Science Forum vom 13. April präsentierten nun die beiden ETH Alumni Dr. Niklas Möhring und Prof. Dr. Robert Finger ihre Ergebnisse zu einer Fallstudie zur PSM-freien Weizenproduktion in der Schweiz. Diese wurden auch als Entscheidungsgrundlage bei IP-Suisse und Migros verwendet. Über Zoom erklärten die beiden Wissenschaftler den rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie eine bessere PSM-Politik aussehen könnte, welches die Determinanten, Herausforderungen und Hindernisse für die Einführung der PSM-freien Weizenproduktion in der Schweiz sind, und wohin sich ihre Forschung in den nächsten Jahren bewegen wird.

Fokus auf Kooperation

Die Präsentation dauerte rund eine Stunde und führte anschliessend zu einer 30-minütigen Frage- und Diskussionsrunde, bei der sich zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Wort meldeten – sogar ein Alumni-Mitglied aus Brasilien schaltete sich in die Diskussion ein! Gerade die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren der Wertschöpfungskette und der praxisnahen Wissenschaft interessierte die teilnehmenden Alumnae und Alumni und führte zu spannenden Diskussionen. Wer die Folien nochmals durchgehen möchte oder den Event verpasst hat, kann die Folien hier anschauen. Auf der letzten Folie befinden sich zusätzliche wissenschaftliche Blogbeiträge zum Thema PSM und PSM-Risikoreduktion.

Voller Erfolg

Auch für uns vom Vorstand war das erste Agri-Food Alumni Science Forum ein voller Erfolg. Daher möchten wir mit diesem Format auch in Zukunft aktuelle sowie praxisnahe Forschung aus den Agrar- und Lebensmittelwissenschaften unseren Mitgliedern näherbringen und zum aktiven Austausch anregen.  

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