Von der Frischfang-Garnele zum Fossilien-Nautilus

OG Basel Alumni

Die Führung durch die SwissShrimp AG durften wir nach mehrmaligen Anpassungen konkretisieren und mit etwa 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geniessen.

Fricktal

Zuerst hat uns Samuel Hohler von der externe Seite SwissShrimp AG mit der Entstehung und Entwicklung des Start-ups kurz vertraut gemacht. Die im Jahre 2009 gezündete Idee wurde mit der Gründung der SwissShrimp AG im 2013 konkretisiert. Es folgte der Bau und der Betrieb einer Pilotanlage in Luterbach, die im Jahre 2015 die ersten «erwachsenen» Garnelen «produzierte». Die Kooperation mit den Rheinsalinen AG in Möhlin erwies sich im Jahr 2016 als eine sinnvolle Win-Win-Lösung für die Errichtung einer Produktionsanlage mit etwa 60 Tonnen pro Jahr JATO-Output für den Schweizer Markt. Von 2016 bis August 2019 musste viel Neuland in technischen, regulatorischen, logistischen und administrativen Bereichen betreten werden, um die vom Start-up festgelegten Rahmenbedingungen zu erfüllen: Schweizer Qualität, frei von Antibiotika, frisch, nachhaltig produziert und wirtschaftlich.

Aufbau der Firma SwissShrimp AG

Samuel Hohler hat alle Fragen, die unsere sehr interessierten Teilnehmenden während der Einführung und danach beim Rundgang gestellt haben, überlegt und sachlich fundiert beantwortet.
Die Firma liefert seit August 2019 über drei Absatzkanäle – an Restaurants, Grossverteiler und Private - frisch gefangene Garnelen in der erwarteten Qualität. Dafür sind derzeit 20 MitarbeiterInnen mit der entsprechenden Ausbildung und Verantwortung beschäftigt.

Rundgang

Nach der Präsentation machten wir einen Rundgang auf der ganzen Anlage inklusive Labor, Wasseraufbereitung, Lüftung, Futterlager und Aufzuchtbassins. Wir waren dabei alle mit Schutzmasken und Überschuhen ausgestattet worden, nicht nur wegen Corona, sondern zum Schutz der antibiotikafreien Aufzucht.
Nach mehr als zwei interessanten Stunden konnten die von den Anwesenden im Voraus bestellten Garnelen abgeholt werden: Die direkte Lieferung an KundInnen ist auch ein kleiner Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Auf dem Vorplatz trafen wir mehrere Arbeiter, die beschäftigt waren, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Halle zu installieren. Diese sollte den ganzen Strombedarf abdecken und, nebst dem Bezug der Restwärme von den benachbarten Salinen, die Nachhaltigkeit weiter steigern.

Unabhängigkeit

Die Firma ist vorläufig mengenmässig imstande, Garnelen in dieser Qualität nur als Nischenprodukt in der Schweiz anzubieten, obwohl sie die grösste solcher Anlagen in Europa ist. Eine Verdoppelung der Anlage und Produktion würde auch das Anzüchten der Larven «im Haus» rentabel machen und so die Unabhängigkeit vom Ausland erhöhen.
Danke für die hervorragende Führung und Offenheit: Das Produkt stimmt, und wir werden sicher regelmässig davon geniessen, umso mehr, weil die Futterverwertung hervorragend stimmt!

Futterverwertung:

"Feed conversion ratio (FCR) is the conventional measure of livestock production efficiency: the weight of feed intake divided by weight gained by the animal. Lower FCR values indicate higher efficiency. FCRs are typically 6.0–10.0 for beef, 2.7–5.0 for pigs, 1.7–2.0 for chicken and 1.0–2.4 for farmed fish and shrimp."

Quelle: Wikipedia. Die Freie Enzyklopädie. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Futterverwertung (2. November 2020).

Teil zwei im Bergwerk Herznach

Nach einer kurzen Fahrt von Möhlin nach Herznach haben wir im Restaurant Löwen «traditionell» gegessen und uns für die Führung durch das externe Seite Bergwerk Herznach gestärkt.

Ruth Reimann, vom Verein Eisen und Bergwerk, begrüsste und teilte uns in zwei Gruppen auf. Die eine konnte sofort eine kurze und erlebnisreiche Fahrt mit der lokalen Bahn bis zum Bergstollen antreten, die zweite wurde ins kleine Museum geführt. Das Museum hat relativ viele Exponate, die mehrere Themen um den lokalen Bergbau für die Gewinnung von Eisenerz und die entsprechende Geologie ansprechen.

Der Bergbau startete im Jahre 1937 und war für die Schweiz während und nach dem zweiten Weltkrieg interessant. In dieser Zeit wurden total etwa 30 Kilometer Stollen gegraben und das Eisenerz zuerst auf der Strasse und danach mit einer Seilbahn bis zum Bahnhof Frick befördert. Das im Hauptstollen zusammenfliessende Wasser spülte im sogenannten Wasserstollen einen Teil des Bodens frei, worauf eine grosse Zahl Fossilien (Ammoniten, Nautilus, Belemniten, usw.) hervortraten. Nur mit einem persönlichen Besuch des Museums und des Stollens ist es möglich, etwas vom umfangreichen Informationsangebot zu erfahren. Auch im zum Teil grosszügig freigelegten Stollen sind Exponate und klare Informationen angebracht, was zu einer zweiten Besichtigung mit einer Gruppe oder anlässlich des Tags des offenen Bergwerkes jeden ersten Sonntag des Monats (von April bis September 13-17 Uhr) motiviert. Die kurze Stollenbahnfahrt, ein Eisenweg und ein Klopfplatz (in Ueken) sind bereits für einen Besuch eingerichtet; im Silo kann man im Bed & Breakfast übernachten. Der sehr aktive Verein hat noch mehrere Erweiterungen des bereits interessanten Angebotes geplant.

Erstaunlich ist, dass im nahegelegenen Frick auch Dinosaurier ihren Ruhestand bis jetzt in grösseren Mengen (aber einige Millionen Jahren früher) gefunden haben und nach und nach frei gelegt werden (externe Seite Sauriermuseum Frick).

Wir sind dem Vorstand dankbar für die Unterstützung solcher Anlässe, die uns ohne grosses Herumreisen bereichern.

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