Webinar «ReMask – Entwicklung von Schweizer Hightech-Community-Schutzmasken»
OG Zürich Alumni
Trotz der anhaltenden Pandemie und den damit verbundenen Schutzmassnahmen ist es der Ortsgruppe Zürich ein grosses Anliegen, weiterhin mit ihren Mitgliedern in Kontakt zu bleiben. Deshalb hat die OG Zürich am 24. Juni 2020 ein Webinar zum Thema Schweizer Hightech-Community-Schutzmasken veranstaltet.
Angesichts der Corona-Pandemie experimentiert auch die Ortsgruppe Zürich mit Online-Anlässen. Wir hoffen, dass wir so mit unseren Mitgliedern in Kontakt bleiben können. Ein wichtiges Ziel ist zudem das Sammeln von Erfahrungen, beispielsweise welche Themen sich für Online-Anlässe eignen und worauf dabei zu achten ist, damit wir dieses Format auch nach der gegenwärtigen Pandemie zielgerichtet einsetzen können.
In unserem zweiten Webinar am 24. Juni hat die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) sowie das Startup HMCARE über die Forschung und Entwicklung von Schweizer Hightech-Community-Schutzmasken informiert.
Projekt ReMask
Prof. René Rossi, Leiter des Laboratory for Biomimetic Membranes and Textiles, informierte über das Projekt ReMask, das der nationalen Covid-19 Science Task Force angegliedert ist. In diesem Projekt arbeiten Empa-Forschende gemeinsam mit einem landesweiten Team aus Forschung, Gesundheitswesen und der Schweizer Hightech-Textilindustrie mit vereinten Kräften an der Entwicklung neuer Maskentypen und Technologien. Die neuen Masken sollen eine langlebige Alternative für die gesichtslosen hellblauen Einweg-Chirurgenmasken darstellen. Damit die Schutzmasken von den Tragenden akzeptiert werden, wurde nebst der hohen Schutzwirkung auch dem Tragekomfort eine hohe Bedeutung zugemessen. Nach eingehenden Labortests formulierte die Science Task Force schliesslich Minimalanforderungen für Community-Masken für die Schweizer Textilindustrie.
Hightechtextilien
Die Teilnehmenden staunten, dass Schweizer und europäische Textilfirmen Marktführer in spezifischen Nischen für Hightechtexilien sind. Prof. Rossi führte die Teilnehmenden in die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten solcher Textilien ein. Durch Variation der Ausgangssubstanz (z.B. eine Polymer-Lösung) oder der Prozessparameter resultieren mit dem Elektro Spinning-Verfahren Fasern mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften (z.B. Elastizität, Porosität, Stabilität). So können beispielsweise durchsichtige Fasern mit hoher Schutzwirkung hergestellt oder mittels Einkapselung spezifischer Substanzen Viren inaktiviert werden. Oberflächen können auch als Sensoren für die visuelle Detektion bestimmter Stoffe funktionalisiert werden (z.B. Detektion von Ammoniak als Indikator für die Präsenz von Viren).
Entwicklung der durchsichtigen HelloMask
Durchsichtige Mikro- und Nano-Fasern sind die Basis des Produktes HelloMask, das vom Start-up HMCARE in ungefähr einem Jahr auf den Markt gebraucht wird. Dr. Giuseppino Fortunato erläuterte, dass diese durchsichtige Maske die Beziehung zwischen Ärzten und Patienten verbessern soll, weil Ärzte so ihr Gesicht und ihre Gefühle zeigen können. Die Maske wird derzeit in einer Pilotanlage aus der Kombination zweier biologisch abbaubarer Fasern hergestellt, wovon die eine hydrophile und die andere hydrophobe Eigenschaften hat. Auch in diesem Fall sind die Ausgestaltungsmöglichkeiten sehr vielfältig. Beispielsweise hat der Durchmesser der Fasern einen Einfluss auf die Transparenz des Textils.
Der Entwicklung hochspezialisierter Textilien stehen offensichtlich noch viele Türen offen, und die Teilnehmenden sind gespannt auf zukünftige Anwendungen.
Leider konnten nur wenige Mitglieder am innert einer Woche organisierten Webinar teilnehmen. Den Mitgliedern der OG Zürich wurde daher die Aufzeichnung des Webinars zur Verfügung gestellt.