Pjeter Berisha: «Mit dieser Unterstützung kann ich meine Eltern entlasten»
Alumni Porträts
Pjeter Berisha ist der glückliche Empfänger des diesjährigen ETH Alumni Stipendiums in der Höhe von 12'000 Schweizer Franken. Im Interview erzählt uns Pjeter, was diese Unterstützung für ihn bedeutet, und wie sein Alltag als Studierender in Maschinenbau an der ETH aussieht.
Pjeter, Du erhältst das ETH Alumni Stipendium dieses Jahr. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet Dir diese Unterstützung?
Zuerst einmal sehr, sehr grossen Dank für diese grosszügige Unterstützung. Ich möchte sie gerne annehmen und bin wirklich dankbar dafür.
Mit dieser Unterstützung kann ich meine Eltern entlasten. Dies hat für mich die allergrösste Bedeutung. Sie haben so viel gearbeitet und dabei immer die gute Ausbildung und ein glückliches Leben ihrer Kinder als Ziel vor Augen gehabt. Ich hoffe, dass meine Eltern mithilfe dieses Stipendiums ein bisschen mehr auf sich und ihre eigenen Bedürfnisse schauen und so entlastet werden können. Ausserdem bedeutet dies für mich eine grosse Anerkennung für die Leistung, welche ich in meinem Studium zu erbringen versuche. Obwohl ich dies hauptsächlich für mich selber mache, ist es wirklich sehr schön, dass ich für die Ziele, die ich verfolge, unterstützt werde.
Hast Du die ETH Alumni Vereinigung eigentlich vor der Unterstützung gekannt?
Von der ETH Alumni Vereinigung habe ich zum ersten Mal im Zusammenhang mit ihrem 150-jährigen Jubiläum, welches im vergangenen Jahr stattgefunden hat, gehört. Ich erinnere mich an den leckeren Jubiläums-Cupcake, welchen ich im Hauptgebäude von der ETH Alumni Vereinigung gekriegt habe. Zuvor wusste ich jedoch nicht, dass es diese Ehemaligenvereinigung der ETH gibt. Aber irgendwann bald werde ich ebenfalls ein Alumnus sein.
Das stimmt genau. Welche Fachrichtung studierst Du, und warum hast Du Dich dafür entschieden?
Ich studiere Maschinenbau im Bachelor und bin jetzt im vierten Semester. Ausgewählt habe ich diesen Studiengang, weil ich mich schon sehr früh für Mathematik, Physik und andere Naturwissenschaften interessiert habe. Im vierten Jahr am Gymnasium bin ich dann einer Freizeitgruppe beigetreten, in welcher wir uns mit Robotik beschäftigt haben. Wir haben Roboter aus der Umgebung von Lego Mindstorms gebaut und programmiert. Das hat mich sehr fasziniert, und danach war es für mich ziemlich klar, dass ich gerne Maschinenbau studieren möchte. Dabei ist mir die Entscheidung für ein Studium an der ETH sehr einfach gefallen. In Graubünden, wo ich herkomme, gibt es kein vergleichbares Studium.
Wie erlebst Du den Alltag an der ETH normalerweise?
Für gewöhnlich habe ich einen festen Tagesablauf. Ich stehe am Morgen in meiner WG, wo ich wohne, auf und gehe dann zu Fuss zum nahegelegenen Hönggeberg. Von dort aus fahre ich dann mit dem Link zum Hauptgebäude und besuche dort jeweils meine Vorlesungen und Übungsstunden. Danach am Abend bearbeite ich entweder alleine oder mit meinen Mitstudierenden die Serien und gehe anschliessend für das Abendessen wieder nach Hause in die WG.
Jetzt im momentanen Ausnahmezustand aufgrund des COVID-19 ist alles ein wenig anders. Die ersten zwei Tage nach den ersten Massnahme-Verordnungen des BAG blieb ich einfach Zuhause und habe von dort aus alle Vorlesungen via Livestream oder Aufzeichnung angeschaut und die Aufgaben bearbeitet. Inhaltlich hat sich eigentlich nichts gross geändert. Wenn die Vorlesungen via Live-Übertragung verfügbar sind, unterstützt dies die eigene Disziplin ein wenig, da ich wie sonst auch um viertel vor Acht am Morgen bereit sein sollte, um die Vorlesung nicht zu verpassen. Auch der Austausch zwischen den Studierenden und DozentInnen geht auf diese Weise kaum verloren. Über unsere Online-Plattform können wir Fragen stellen, was bis jetzt sehr gut funktioniert hat.
Was möchtest Du nach Deinem Studium machen?
Es ist für mich jetzt noch etwas zu früh, um dies genau zu wissen. Mein Studium wird wahrscheinlich noch lange dauern. Nach dem Bachelor möchte ich auf jeden Fall gerne ein Masterstudium anfügen.
Durch das Werkstatt-Praktikum, das ich jetzt während dem ersten Jahr absolviert habe, konnte ich einen Einblick in den Alltag einer Person, die Maschinenbau an der ETH studiert hat, erlangen. Mein Praktikum habe ich in einer Firma gemacht, die sich auf Industrie Automation spezialisiert. Das hat mich fasziniert, und ich kann mir gut vorstellen, auch einmal etwas in dieser Richtung zu arbeiten. Mit einem Abschluss an der ETH hätte ich sicher gute Chancen.
Was machst Du als Ausgleich zu Deinem Studium?
Vor der Coronakrise habe ich angefangen, ab und zu in den Kraftraum vom Sportcenter Hönggerberg zu gehen. Und einmal in der Woche, am Donnerstag, spielen wir Fussball vom ASVZ aus. Aber jetzt ist alles ein wenig anders. Jetzt wohne ich wieder bei meinen Eltern.