Stellensuche in Zeiten von Corona

Alumni Career

Die Stellensuche ist ein Prozess, der auch zu Zeiten von Corona nicht einfach gestoppt werden kann. Die ETH Alumni Vereinigung hat verschiedene HR Managerinnen und Manager zu diesem Thema angefragt. Der nun vorliegende Bericht ermöglicht einen authentischen Blick hinter die Kulissen von HR-Abteilungen renommierter Unternehmen.

Stellensuche in Zeiten von Corona

Bleibt am Ball und haltet die Augen nach wie vor offen

Grundsätzlich gilt: Stellensuchende sollten sich auf der Homepage des Unternehmens registrieren und deren Social-Media Kanäle besuchen, um direkt über neue Jobs informiert zu werden. Dies ist zurzeit von besonderer Bedeutung, da auch Absolventenmessen digital stattfinden (z.B. die poly-E-fair im Mai). Dem Veranstaltungsverbot wird bei BSI beispielsweise auch mit online Unternehmenspräsentationen oder digitalen Lunch Talks entgegengewirkt. Bei Fragen stehen Unternehmen auch jetzt via WhatsApp, in Chats oder auf jeden Fall per Mail zur Verfügung. Einige Firmen haben momentan weniger Stellen ausgeschrieben, nehmen aber Initiativbewerbungen entgegen. Diese nehmen sie in einen Bewerberpool auf, damit ein geeigneter Kandidat oder eine geeignete Kandidatin zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt werden kann.
 

«Mit Proaktivität und dem Anbieten verschiedener möglicher Lösungen kommt man der Firma mit Initiativbewerbungen sehr entgegen.»Kristin von Lüdinghausen, HR-Expertin

Nachfolgend ein Überblick, wen verschiedene Firmen trotz Corona suchen:  

*akzeptieren Initiativbewerbungen

Virtuelle Vorstellungsgespräche

Viele Firmen haben in der jetzigen Situation auf virtuelle Vorstellungsgespräche via Skype oder Microsoft Teams umgestellt. Was sich geändert hat ist, dass die Firmen zurzeit anspruchsvoller sind, genauer passende Profile suchen und weniger zu Kompromissen bereit sind. Auch können Firmen Vorauswahlen per Videogespräch durchführen, um nach der Lockerung des momentan bestehenden Kontaktverbots Kandidatinnen und Kandidaten zum persönlichen Interview einzuladen.

Die Vorbereitung ist das A und O

Generell sollte man sich auf online Vorstellungsgesprächen gleich wie auf persönliche Gespräche vorbereiten und neben der inhaltlichen Vorbereitung auf beispielsweise professionelle Kleidung, Schreibutensilien und den Ausdruck des Lebenslaufs achten. Einige Firmen senden vorab bereits Fragen oder einen Leitfaden, damit eine gezielte Vorbereitung möglich ist.

Falls man einen Link für eine Videokonferenz erhält, ist es wichtig, diesen bereits vorher auf die Funktionalität zu überprüfen. Zudem ist beim online Vorstellungsgespräch auf einen neutralen Hintergrund zu achten und darauf, dass man gut sichtbar und fokussiert ist. Das Endgerät, welches für das Gespräch genutzt wird, sollte stabil eingestellt sein, so dass der Aufnahmewinkel gleichbleibt und während des Interviews nicht verrutscht. Dies gelingt am besten mit einem Laptop, Tablet oder Mobiltelefon sind schlechter geeignet. Auch sollten die Ton- und Bildqualität vorab geprüft werden. Dabei muss auf störende Faktoren wie offene Fenster oder klingelnde Mobiltelefone geachtet werden. Auch ist eine normale Sprechgeschwindigkeit zentral, da es bei einer stockenden Internetverbindung zu Verzögerungen kommen kann. Man sollte es auf jeden Fall vermeiden, gleichzeitig zu sprechen.

Falls der Bildschirm im Gespräch geteilt werden möchte, sollte vorher der Desktop bereinigt, nichtrelevante Browser und Programme geschlossen und sichergestellt werden, dass keine unerwarteten Software-Updates beginnen. Um zu sehen, wie man virtuell wirkt und um gegebenenfalls Anpassungen bei den Einstellungen vorzunehmen, sollte man vorher idealerweise versuchen, sich von einem Familienmitglied oder Freund aufnehmen zu lassen. So kann Feedback zum Sprechtempo, Erscheinungsbild und Körpersprache gegeben werden.

Wenn bereits ein Profilbild bei Skype oder im Zoom Account hinterlegt ist, sollte es geprüft und bei Bedarf ein professionelles Bild hochgeladen werden. Auch ist die Wahl eines "neutralen" Benutzernamens für den Account wichtig. Für die Vorbereitung und das Einrichten sollte sich Zeit genommen werden, daher sind 10 bis 15 Minuten vor Beginn des Interviews einzuplanen, um einen Zeitpuffer für technische Probleme zu haben.  

«Die momentane Zeit kann man gut für informelle Gespräche und fürs Kontakteknüpfen nutzen.»Kristin von Lüdinghausen, HR-Expertin

Was bleibt?

"Analoge" und "digitale" Anstellungsgespräche unterscheiden sich wenig. Bei beiden sollte man authentisch bleiben, die Umgebung von zu Hause darf gezeigt werden. Firmen sind an den Kandidatinnen und Kandidaten als "ganze" Menschen interessiert und freuen sich über einen persönlich gefärbten Austausch anstelle von auswendig gelernten Standardantworten.

Bericht als PDF

Stellensuche zu Zeiten von Corona

Der ganze Bericht steht auch als Download PDF zum Herunterladen zur Verfügung.

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