Philipp Bertschi: «Das MTEC hat mir wichtige Wissensvertiefungen im Bereich Unternehmensführung vermittelt.»

Alumni Porträts

Philipp Bertschi absolvierte nach einem Elektroingenieurstudium an der EPFL einen MAS in Management, Technology and Economics an der ETH. Heute weist er über 15 Jahre Arbeitserfahrung in der Telekom-Branche auf. Privat ist er begeisterter Helikopter-Pilot und ASVZ Superkondi-Trainer. In diesem Interview spricht er über seine Erfahrungen und die Gemeinsamkeiten von Beruf und Hobbies.

Philipp Bertschi

Was wolltest Du als Kind werden?

Als Kind wollte ich Lokomotivführer werden - wie wahrscheinlich viele Kinder. Mich haben schon immer Maschinen und Technik im Allgemeinen fasziniert. Ich wollte als Kind immer wissen, wie etwas funktioniert und habe mir dies oft auch im Selbststudium beigebracht. Zum Beispiel das Zerlegen eines Videorecorders oder ähnlichem. Ich hatte schon immer eine grosse Neugier bezüglich Technologie.

Du hast zuerst an der EPFL ein Elektroingenieurstudium abgeschlossen und danach noch an der ETH einen MAS in Management, Technology and Economics angehängt. Was hat Dich dazu bewogen, nach Zürich zu wechseln?

Für mich war es nie eine Frage ob Zürich, Bern oder Lausanne. Da ich mehrsprachig aufgewachsen bin, war das Studium an der kleineren ETH Lausanne die erste Wahl aufgrund des Studienaufbaus. Nach dem Start in der Telekom-Arbeitswelt bei diAx in Zürich (ein Vorgänger der Sunrise) war ein berufsbegleitendes Nachdiplomstudium in der Region Zürich naheliegend. Das MTEC hat mir wichtige Wissensvertiefungen sowie ein Basisverständnis im Bereich Unternehmensführung vermittelt. Dieses kann ich nun als Verwaltungsrat einer KMU wie auch als operativer Bereichsleiter in grösseren Unternehmungen praktisch anwenden.

Du weist knapp 15 Jahre Arbeitserfahrung in der Telekom-Branche auf. Was beinhaltet Deine Arbeit?

Der Weg führte vom technischen Ingenieur über den Projekt- beziehungsweise Programmleiter zum Bereichsleiter. Heute besteht mein Alltag aus (zu) vielen Meetings und Mails. Ich versuche, die Firmenziele und Visionen für meinen Bereich herunterzubrechen und meinen Mitarbeitenden zu vermitteln. Dabei kommen die Wörter Priorisierung, Kostenkontrolle und Fokus mehrmals täglich vor. Hauptaufgabe ist zudem auch immer das sogenannte "Enabling" der Mitarbeitenden, damit sie möglichst viel Wirkung erzielen können. Dabei versuche ich im Voraus mögliche Hindernisse zu identifizieren und wo möglich zu Umgehen oder alternative Lösungsansätze vorzubereiten.

Was war Deine bisher spannendste Erfahrung?

Da kommen mir zwei spannende Aufgaben in den Sinn:

Programm Leiter Sunrise beim 3G Netzausbau:

Als junger Ingenieur durfte ich das 3G-Initialnetz von Sunrise bauen. Ich war verantwortlich, die Marketingvorgaben für den Rollout der Antennenstandorte zu sammeln und daraus das Jahresprogramm (über 100 Millionen Schweizer Franken) und die daraus resultierenden Teilprojekte Projekte wie beispielsweise Railway, Highways und Small Villages bei der Geschäftsleitung zu beantragen. Weiter habe ich die Projekte mit den Radioplanern dann vor besprochen beziehungsweise beauftragt und dann den Fortschritt des Rollouts, der Abdeckung und der Kosten überwacht. Es war für mich sehr spannend, eine so grosse Verantwortung übernehmen zu dürfen.

WIN10 Rollout bei Helsana:

Parallel zur Abteilungsleitung, habe ich in der Rolle des "Workplace Business Owners" zusammen mit einem zugeteilten Projektleiter innerhalb von nur 6 Monaten das Projekt "Win7Win10 Workplace" Ersatz für 3500 Clients erfolgreich durchführen können. Es mussten über 280 Applikationen auf dem neuen Betriebssystem getestet und teilweise aktualisiert werden. Zudem wurde die gesamte Client Hardware erneuert beziehungsweise ersetzt. Dies war natürlich nur mit der Hilfe eines starken Hardware-Partners möglich. Es war für mich eine grosse Herausforderung, ein so kritisches Vorhaben in so kurzer Zeit erfolgreich zu stemmen und damit eine stabile IT-Client Grundlage für die kommenden Jahre sicherzustellen.

Du suchst Dir Deinen Ausgleich vor allem im Sport, bist aber auch Helikopterpilot. Was motiviert Dich?

Ich bin eine Person, welche die Herausforderung sucht und auch liebt. Das Helikopterfliegen war zuerst eine technische beziehungsweise feinmotorische Herausforderung. Heute ist es Entspannung und Hobby zugleich. Interessant: Wie auch im Beruf, ist es mir wichtig, auch andere Betrachtungswinkel zu prüfen und neue Zusammenhänge zu finden. Insofern hat das Helikopter-Fliegen einige Gemeinsamkeiten mit meinem Beruf. Ebenso im Sport als ASVZ Gruppenfitness-Trainer: Dort leite ich in Gruppen bis zu 250 Trainingsbegeisterte an, sich im Takt der Musik zu bewegen. Eine Herausforderung, welche auch Parallelen zum Joballtag - einfach ohne Musik - aufweist.

Hast Du einen Tipp an die Studierenden von heute?

Möglichst früh, am besten auch schon während dem Studium, erste Berufserfahrungen sammeln! Das Studium ist ein Türöffner für vieles, jedoch zeigt es selten den Alltag in einer Unternehmung. Praktika oder klassische Studentenjobs sind hervorragende Möglichkeiten, berufliche Netzwerke zu knüpfen und erste Erfahrungen zu sammeln. Gesunde Neugier und Offenheit für Arbeiten ausserhalb der Studienrichtung runden das eigene Profil hervorragend und positiv ab!

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