Spannende Turmführung in der St. Peter Kirche
OG Zürich Alumni
Die Ortsgruppe Zürich hat am 26. Juni 2019 mit grossem Erfolg die zweite Turmführung bei der St. Peter Kirche genossen. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl (20 Personen) wurde die Führung zweimal durchgeführt. Der ausgezeichnete Führer, der ETH Alumnus Dr. Rudolf Röttinger, verstand es zu jeder Zeit die Teilnehmer zu fesseln. Mit den bauhistorischen Details wusste der promovierte Bauingenieur zu begeistern.
Ein gut erhaltenes Baudenkmal
So haben wir während der Führung erfahren, dass der Turm bereits im 13. Jahrhundert gebaut wurde. Er diente als Brandwache. Das erste Geschoss ist noch heute im Originalzustand erhalten und beherbergt eine Ausstellung mit vielen Plänen und Bildern, welche die Ursprünge und die folgenden Episoden dokumentieren. Aus heutiger Sicht ist das Gebäude eine erstaunliche Leistung der Bauhandwerker. Um 1450 wurde der Turm aufgestockt und erhielt die heutige Gestalt. Interessant ist auch, dass der Turm im Besitz der Stadt Zürich ist und die angebaute Kirche im Besitz der Kirchgemeinde.
Referenzzeit für Zürich
Das berühmte Zifferblatt wurde so gross (8.64 Meter Durchmesser und damit das grösste von Europa) gemacht, damit es die Fenster, welche den Glockenschall nach aussen bringen, nicht verdeckte und die Zeit auch von weit her noch abgelesen werden konnte. Die Zeitanzeige des St. Peter war lange Zeit Referenzzeit für Zürich, alle anderen Uhren mussten sich nach ihr richten.
Die Glocken des St. Peter
Den Klang der fünf Glocken zu erleben, war ein weiterer Höhepunkt. Röttinger führte uns in die Stimmung der Glocken ein. Auch hier im musikalischen Bereich nimmt St. Peter eine führende Stellung ein. Alle übrigen Kirchenglocken in der Stadt haben sich harmonisch nach St. Peter zu richten. In der Glockenstube erlebten wir den Stundenschlag und anschliessend das «Siebenuhr Geläute» (wohl ausgerüstet mit Ohrenschutz).
Brandwache
Im obersten Geschoss genossen wir neben der Aussicht auf die Stadt die Erklärungen zum Sinn der vier Fenster. Jedes der Fenster ist so geteilt, dass der Brandwächter mit dem Blick durch das Teilfenster einen 45 Grad-Winkel abdecken konnte, um mit den vier Fenstern eine Rundumsicht zu erhalten. Von den Fenstern aus ist auch das mit echten Schindeln bedeckte Turmdach zu sehen. Im obersten Geschoss ist auch das gut erhaltene, kleine Zimmer zu besichtigen, der Wohnraum des ehemaligen Brandwächters.
Als Abschluss der tollen Führung genossen wir einen kühlen Apéro offeriert von der Ortsgruppe Zürich.