Logistik am Flughafen Zürich

OG Zürich Alumni

Für eine Führung am Flughafen Zürich-Kloten trafen sich 40 Teilnehmer der Ortsgruppe Zürich am 24. April 2019. Der Fokus lag beim Thema Logistik und Abläufe am Flughafen. Wir erfuhren, welcher riesige Apparat vom „Check in“ bis zur Wiedervereinigung mit dem Gepäck und dem Verlassen durch die Zollabfertigung wirkt. Erstaunt hat, wie viel Handarbeit trotz den Barcodes und automatischen Abläufen notwendig ist! 

flugi

Um 17:30 Uhr, am 24. April 2019, geht es am Treffpunkt 2 beim Abflug 2 im Flughafen Zürich los. Zuerst einige Vorabinformationen: Messer, Taschen und andere sicherheitsrelevante Gegenstände dürfen nicht mit. Dafür stehen Schliessfächer zur Verfügung. Jeder ist selber verantwortlich, sich auf Anfrage ausweisen zu können: Kontrolliert wird dies von unseren Guides nicht, dafür versorgen sie uns mit gelben Westen – wir sind nicht in Frankreich, deshalb heisst das hier: alles in Ordnung! Ein Badge muss ständig sichtbar getragen werden und ist dem jeweiligen Guide zugeordnet. So begeben sich 40 Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt auf die Reise.

Einchecken

Unsere Gruppe nimmt den Lift zum Check-in. Ja, die Zeiten haben sich geändert: Heute meint «Check-in», die Abgabe des Gepäcks. Das ist eine Anpassung an die Grössenordnung der „abzufertigenden“ Reisenden. Wenn hier viel los wäre, nicht wie jetzt am frühen Mittwochabend, dann gälte es aufzupassen. Wie schnell nimmt es neugierige Kinder wunder, wohin ihr Koffer nach der Wägung verschwindet. Zum Glück zeigen Sensoren an, dass kein Gepäckstück auf dem Förderband steht. Die gestressten, mit anderen Formalitäten überforderten Eltern sind froh, dass kein Unglück geschehen ist und die Familie wieder zusammengeführt wurde.
Infrarotkameras überwachen die Passagierdichte in einzelnen Hallen. Zu Ferienzeitenkann auf diese Weise angepasst werden, wie viele Schalter zu öffnen sind, ob Abschrankungen notwendig sind usw.
Die verschiedenen Airlines haben heute unterschiedliche Preisarrangements, je nachdem ob Gepäck mitbefördert wird oder nur Handgepäck notwendig oder erlaubt ist. So kann die Kapazität der Gepäckaufnahme bedeutend entlastet werden.

Sicherheitskontrolle

Es wird Zeit, Richtung Sicherheitskontrolle aufzubrechen. Eine Serie an Postern zeigt auf, wie viele tausend Vorfälle, die nicht den Sicherheitsanforderungen entsprechen, jährlich entdeckt werden. Neben Computern und Powerbanks ist alles nur Erdenkliche abgebildet. Viele Reisende lesen die Vertragsbedingungen nicht, die aufzeigen, was nicht im Gepäck transportiert werden darf. Neben Messern und Schiesswaffen wurden sogar schon Kettensägenblätter gefunden.
Nun geht es durch die Kontrolle, wir schaffen es ohne nennenswerte Probleme.

Airside Center – die Passagierdrehscheibe

Aus logistischen Gründen ist nun im Airside Center ein Apéro geplant. Wir kommen erst nach der anderen Gruppe an. Diese hat mittlerweile aber schon alles verzehrt, da niemand darüber informiert war, dass der Apéro für alle 40 Personen gedacht ist. Unsere Leitung vereinbart mit dem Guide, dass unsere Gruppe auf dem Rückweg trotzdem nochmals hier vorbeikommen kann.
Neugierig gehen wir also weiter. Es gibt hier Räume, wo wartende Passagiere ausruhen können und auch einen Andachtsraum für entsprechende Bedürfnisse.

Dock E

Nach dem Transfer mit der Skymetro zum Dock E treffen wir wieder auf das Gepäck, welches beim Check-in aufgegeben wurde. Gemäss den Barcodes auf den Aufklebern hat jedes Stück sein Ziel gefunden. Hier wird es dann von Hand in Container geschichtet, die dann kontrolliert nach Gewicht im Rumpf des Fliegers verteilt werden. Die Feinabstimmung der Gewichtsverteilung wird dann mittels Pumpen zwischen den Kerosintanks, die sich auch in den Flügeln befinden, kontrolliert.
Falls nun ein Passagier doch nicht einsteigt, kann dessen Gepäck mittels Kontrolle über die Barcodes bis zum Container nachverfolgt werden. Zu hoffen ist dann nur, dass dieses Gepäckstück nicht zuunterst liegt. Das Krafttraining können die Mitarbeitenden dann bestimmt streichen. Falls dieser Passagier einen anderen Flug nehmen muss, muss das Gepäcksstück unter Umständen durch eine andere Sicherheitshürde. Es wird mit erstaunlichen 36 km/h auf den Förderbändern dorthin und an sein Ziel befördert.
Ein anderer logistischer Aspekt ist die Bereifung der Hochleistungs-Fahrwerke. Die Gummimischung, die auf der Landebahn liegen bleibt, wird professionell eingesammelt und rezykliert. Welcher wieder aufgemöbelte Reifen schliesslich an welchem Flugzeug welcher Airline seine etwa 100 Landungen absolviert, ist wieder eine andere Geschichte.
Wir kommen auf dem Rückweg wieder ins Airside Center, in welchem wieder aufgetischt worden ist. Nach Plaudereien verlassen wir den Bereich und gehen zur Gepäckabholung. Wir gehen ohne Gepäck durch den Ausgang „nichts zu verzollen“ und verabschieden uns, bereichert mit neuen Einblicken.
 

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