Centrale termica ERL Losone

OG Ticino Alumni

Am 9. November 2018 besuchte die Ortsgruppe Ticino die neue Fernwärmezentrale der Firma Energie Rinnovabili Losone SA (ERL SA) in Losone bei Locarno. An diesem Anlass nahmen 15 Mitglieder teil. Ingenieur Pietro Mariotta führte die Gruppe. Mariotta ist Sekretär des Verwaltungsrates von ERL SA und Mitglied der Ortsgruppe Ticino.

von Pierluigi Telleschi, Rudi Belotti
ticino
Foto von Gottardo Dazio, Maura Della Bruna

Technik

Die mehrheitlich unterirdisch angeordnete und architektonisch bemerkenswerte Zentrale umfasst zwei mit Holzschnitzel befeuerte Kessel (respektive 2400 kW und 1200 kW), sowie ein Heizöl-Kessel für die Deckung von Bedarfsspitzen und als Reserve. Die Zentrale entstand aus einer Idee von 2003 und wurde im September 2015 in Betrieb gesetzt. Von der Zentrale führen zwei Leitungsstränge das Warmwasser zu den Verbrauchern, angeschlossen sind Industrien, öffentliche und private Gebäude. Die zwei Kessel werden gemäss Heizungsbedarf aktiviert: Im Winter sind beide in Betrieb, während im Sommer nur der Kleine läuft.
Das Wasser verlässt die Zentrale mit einer Temperatur zwischen 65 und 90°C. Es fliesst in einem 4 Kilometer langen Weg in isolierten Rohren. Auf seinem Weg verliert es etwa 1°C pro Kilometer. Das Wasser kommt mit einer Temperatur von etwa 50°C zurück.
Die mittlere Leistung der Zentrale beträgt 4.5 MWh und die erzielte Wärme 10.3 GWh; die vertraglich anzuschliessenden Objekte sind zurzeit noch nicht alle versorgt, so dass die im letzten Jahr verteilte Wärmemenge etwa 6.8 GWh betrug. Dies entsprach jedoch einer Ersparnis von CO2-Emissionen im Wert von 1847 Tonnen.

Architektur

Die Architektur der Zentrale ist bemerkenswert, von der Zentrale in Losone sieht man nur den 22 Meter hohen Kaminturm. Der Rest ist unterirdisch unter einen 2000 m2 grossen Platz angeordnet, auf dem verschiedene Anlässe organisiert werden. Der Kamin wurde mit dekorativen Elementen und Lichtern verkleidet. Die Anlage verfügt über alle notwendigen Filter, um die Emissionen innerhalb der in den Verordnungen festgelegten Grenzwerte zu halten.

Tessiner Holz als Brennstoff

Die Holzschnitzel stammen aus Tessiner Wäldern und werden von den Forstunternehmern der Region angeliefert. Die Nutzung dieser Energie bringt dem Anwender viele Vorteile, wie zum Bespiel die Einsparung von Wartungskosten von Heizölanlagen sowie weniger Bedarf für den Technikraum, wo nur ein Wärmetauscher benötig wird. Der Technikraum wird somit auch sauberer und leiser.
Holzschnitzel sind nicht nur ein einheimisches Produkt, sondern auch ein Energieträger, der weniger stark von Preisschwankungen betroffen ist als Öl und Strom, was zu wettbewerbsfähigen und stabilen Kosten führt.

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