Rega 6: Basis Locarno
OG Ticino Alumni
Am 22. September 2018 konnten 29 Mitglieder und Freunde der Ortsgruppe Ticino Alumni die Rega Basis Ticino in Gordola besuchen. Bei diesem Besuch konnten die begeisterten Teilnehmenden, unter denen sich auch ein paar Kinder befanden, die Rega sowohl aus technischer, als auch aus organisatorischer Sicht entdecken.
Der Hubschrauber
Der Pilot Corrado Sasselli präsentierte den Alumni sehr kompetent und ausführlich den 3000 kg schweren Hubschrauber Agusta Westland Da Vinci. Die Maschine verfügt über zwei je 800 PS starke Turbinen, die eine Rotation von 390 U/min für den Hauptrotor und 2000 U/min für den Heckrotor ergeben. Mit 300 l Treibstoff ist er bereit, zwei Rettungsmissionen in seinem Bereich durchzuführen. Zu den Aufgaben gehören unter anderem Einsätze in großen Höhen (3000 m) mit Rettungswinde. Die hochentwickelte Technologie des Hubschraubers ermöglicht die instrumentelle Annäherung an Spitäler, wie das Inselspital in Bern.
Trotz der grossen Versatilität des Hubschraubers, bleibt eines der heutigen Probleme das Wetter, insbesondere die Bildung von Eis. Das nächste Flugzeug AW169-FIPS (Full Ice Protection System), deren Einführung im Jahr 2021/2022 geplant ist, verfügt über ein System, das es ihm ermöglicht unter widrigen Bedingungen zu fliegen.
Dank des Simulators in Zürich, können die Piloten auch extreme Notsituationen trainieren.
Die Basis
Die Basis Rega 6 wurde 2013 eröffnet und ist mit modernster Technik ausgestattet. Das Gebäude, in der Nähe des Lago Maggiore, ist hochwassersicher.
Die Basen in der Schweiz befinden sich jeweils so in Gebieten, so dass jeder Ort innerhalb von 15 Minuten Flugzeit erreichbar ist.
Von der Basis Locarno aus wurden letztes Jahr 755 Einsätze durchgeführt. Wenn ein Hubschrauber sich bereits im Einsatz befindet, decken die benachbarten Basen dieses Gebiet ab, falls ein zweiter Einsatz erforderlich ist.
Die Organisation
Heutzutage ist die Rega eine Stiftung mit mehr als 3,4 Millionen Mitgliedern, die die Aktivitäten finanziell unterstützen. Die Stiftung erhält weder vom Bund, noch von den Kantonen einen Beitrag.
Die Einsatzzentrale befindet sich im Rega-Center bei der Flughafen Zürich. Von dort wurden in 2017 15'958 Einsätze organisiert.
Dank der Technologie bekommt das Rettungsteam die geographischen Koordinaten direkt an Board vom Hubschrauber. Die Rettungsteams bestehen aus einem Piloten, einem Notarzt, einem Rettungssanitäter, und ggf. einem Gebirgsspezialisten, die sehr eng zusammengeschlossen sind und auch fähig in Stresssituationen, Entscheidungen zu treffen.
Neben den Rettungsmissionen mit dem Helikopter, ist die Rega in der Lage, Patienten aus aller Welt zu repatriieren, dank der Ambulanzflugzeuge.
Die Schweiz als Pionier der Luftrettung
Der Beginn der Luftrettung in der Schweiz war geprägt in 1946 von der Rettung von Passagieren einer amerikanischen C-53 Skytrooper, die auf dem Gauligletscher im Berner Oberland strandete. Die erste alpine Luftrettung fand somit am 24. November 1946 statt, dank Fieseler Storch Flugzeuge, die mit Ski ausgestattet waren, um auf dem Gletscher zu landen.
Am 27. April 1952 gründet Dr. med. Rudolf Bucher die Schweizerische Rettungsflugwacht.
Als weiterer Teil der Entwicklung sind 1953 die ersten Rettungsflugwacht-Fallschirmspringer im Einsatz.
Der erste Hubschrauber bekommt die Schweizerische Rettungsflugwacht in 1957. Der Verband Schweizerischer Konsumvereine (VSK) schenkt einen Helikopter vom Typ Bell 47 J, der von Hermann Geiger für Rettungseinsätze im Wallis geflogen wird.
In 1979 wird der Verein in die Stiftung Schweizerische Rettungsflugwacht umgewandelt.
Als erste zivile Organisation der Welt rüstet die Rega 1987 alle Helikopterbasen mit Nachtsichtgeräten aus.
Die Entwicklung der Luftrettung in der Schweiz ist wegweisend für die ganze Welt.
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