Besuch bei der Firma Lamello AG und Führung durch die HANRO-Sammlung

Die Firma Lamello AG

Die Gruppe von Alumni, geführt von der Mehrheitsaktionärin und Geschäftsführerin in dritter Generation, Frau Susanne Affolter-Steiner, und dem Product Manager Christoph Foreman, begleitete die Verarbeitung von kürzlich gefällten tonnenschweren Buchenstämmen aus hiesigen Wäldern zum winzigen Erfolgsprodukt Lamello (3g schwer). Dieses wird in 40 Ländern über ein gut betreutes Verteilnetz für die Verbindung von Spanplatten eingesetzt. Dank hohen Qualitätsansprüchen kann sich das Produkt auch gegen Nachahmer behaupten. Alle Holzabfälle (ca. 70 %) werden intern für die Trocknung des Holzes auf ca. 8% Wassergehalt sowie für den Betrieb eines Wärmeverbundes verwertet.

Stets den Ansprüchen gerecht werden

Den Ansprüchen der schnellen Massenfertigung gerecht werdend, erfand Lamello immer wieder neue Verbindungstechniken mit Einsätzen aus Kunststoff oder Kunststoff/Metall. Das Know-how für die Konstruktion der dazu benötigten Montagewerkzeuge wurde intern aufgebaut, sodass jetzt aus einer Hand mehrere Systemlösungen für Kleinbetriebe im Angebot stehen.

Neuartiges Verbindungselement patentiert

Zur Unterstützung für den Übergang vom Fräsen zum einfacheren Bohren wurde 2001 ein neuartiges Verbindungselement patentiert, das von aussen nicht sichtbar ist und magnetisch geschlossen und geöffnet wird. Das bedeutet einen signifikanten Schritt nach vorne betreffs Qualität des Möbelstücks und breitere Möglichkeiten in der Sparte des Designmöbels. Die 70 hochmotivierten Mitarbeiter unterstützen die Firmenleitung auch bei Auftritten an Fachmessen rund um die Welt. Der gemeinsame Auftritt mit Herstellern von CNC-Anlagen steht für eine bewusst gepflegte Win-Win-Kooperation.

Die OG Basel Alumni gratuliert dieser KMU für die florierende Entwicklung dank Innovation und wünscht weiterhin viel Erfolg!

HANRO-Sammlung

Im 20. Jahrhundert war Liestal stark durch die Textilindustrie geprägt. Die Firmen Hanro, Schild und Spinnler boten zu ihrer Blütezeit rund 2’000 Menschen Arbeit und Verdienst. Die Spezialitäten der Firma Hanro waren weltweit bekannt und beliebt. 1991 wurde Hanro jedoch nach Österreich verkauft und die Produktion in Liestal serbelte dahin; 2016 wurde auch noch der Sitz der Firma ins Glattzentrum in Opfikon bei Zürich verlegt. In Liestal verbleibt das umgenutzte Firmenareal mit der sich im Besitz von Museum BL befindlichen umfangreichen Sammlung von Kleidungsstücken, Werbematerialien und Firmenakten.

Frau Claudia Ott hat bei der Klassifizierung des Bestandes der Sammlung HANRO nach der Übernahme durch den Kanton Baselland mitgearbeitet. Sie begleitete die Alumni mit ihrem Wissen durch die Halle mit einem riesigen Paternoster, wo sie ausgewählte Objekte zum Bestaunen bereitgestellt hatte.

Skizzen warten auf ihr Revival

Die Entwicklung der Firma wurde stark geprägt vom Verlauf des „Design“ in der Mode mit ihren Höhen und Tiefen, aber auch von der Qualität der eingesetzten Materialien (Wolle, Seide, Kunstfasern, usw.), die nicht immer rechtzeitig auf den eigenen Herstellungslinien produziert werden konnten. Die Alumni haben viel sehen können, aber es gibt noch viel mehr in dieser riesigen Sammlung zu entdecken, seien es Skizzen, deren „Revival“ sicher kommt (heute herrscht wieder ein Trend zu den 1920-er Jahren), sei es die Geschichte, die in der Region bis zu ca. 1’000 Mitarbeitende beschäftigte. Dass HANRO im gleichen Gebäude einen Outlet-Verkauf betreibt und die Gewerbeschule eine Abteilung in den Räumlichkeiten des geschützten Gebäudes benutzt, lässt erwarten, dass diese Sammlung weiter gebraucht werden wird.